post Kategorie: Allgemein post Kommentar (1) post13. Januar 2012

Wer sich auf die Seite frisbee-sport.de verirrt, hat vermutlich schon einen Bezug zu den Sportarten mit der Frisbeescheibe. Am bekanntesten sind Ultimate Frisbee, Disc Golf und Freestyle Frisbee. Aber wer kennt schon Brodie Smith und wer „Bad Skid“? Und schließlich: Was habe ich von ihnen gelernt? Im Wesentlichen ist meine Erkenntnis, dass ich für die Ziele des Frisbeesports die technischen Möglichkeiten des Web 2.0 gezielter nutzen möchte.

Brodie Smith ist ein Ultimate-Spieler aus dem US-Bundesstaat Florida, der auf Youtube mehrere Kanäle betreut. Ich glaube, es begann mit seinen Frisbee-Trickshots als Antwort auf Basketball-Trickshot-Videos. Danach kamen Lehrvideos unter dem Label „Everything Ultimate“ und zudem hat er noch einen BrodieSmith21-Videokanal. Er hat geradezu einen Boom an Videos zum Frisbeesport ausgelöst (das belegen u.a. Nachfolge-Videos aus Belgien und Indien) und gleichzeitig unglaubliche Klickraten einzelner Videos erzielt.

Am bekanntesten ist sicher der „Speed Boat Trick Catch“. Das in Australien gedrehte Youtube-Video hatte schon weit mehr als fünf Millionen Zugriffe. An diesem Beispiel ist auch sehr gut zu sehen, wie professionell er diese Videos anfertigt: Es reicht nicht eine Kameraperspektive, auch nicht zwei, sondern drei, deren Bilder auch alle hintereinander gezeigt werden, unterlegt mit einer etwas belanglosen aber doch voran treibenden Musik.

Etwas anders, aber so ähnlich agiert auch der amtierende Deutsche Meister im Ultimate in der offenen Division, „Bad Skid“ aus dem Raum Heilbronn. Die Meisterschaft der vorrangig jungen Spieler um die 20 aus verschiedenen Clubs im Unterland bei den 31. Deutschen Meisterschaften 2011 in Frankfurt am Main war der vorläufige Höhepunkt einer unglaublichen Entwicklung, die ihren Ausgangspunkt in den 1990-er Jahren in Heilbronn, Massenbach und Bad Rappenau hatte.

Die wichtigsten Stationen der Boom-Region: Ultimate-WM 2000 und Ultimate-DM 2004 in Heilbronn, der deutsche Junioren EM-Titelgewinn 2007 in Southampton mit zwei Dritteln der Spieler aus dieser Region, die Junioren-WM und U17-EM 2010 wiederum in Heilbronn (mit den Titeln für die deutschen U17 -Mädchen und -Jungs) sowie zuletzt der Gewinn der Deutschen Meisterschaft von „Bad Skid“, eine „Professionelle Sportmannschaft“, wie man auf Facebook lesen kann.

Die Jungs posten ebenfalls regelmäßig Videobotschaften über ihre Gruppe und schaffen so nicht nur einen stärkeren Zusammenhalt untereinander, sondern auch gesteigertes Interesse der interessierten (Frisbee-)Öffentlichkeit.

Ich war schon Mitte 20, als ich das Glück hatte, die Teamsportart Ultimate kennen zu lernen – ein Alter, in dem die meisten „Bad Skids“ schon große sportliche Erfolge feiern konnten und sicher noch heiß sind auf weitere.

Nachdem ich in verschiedenen Mannschaften bei vielen Deutschen Meisterschaften mit gespielt habe und bei den Club-Weltmeisterschaften 1995 im englischen Bath mit den Karlsruher Gummibärchen Vizeweltmeister in der Masters-Division wurde, habe ich 1999 in Köln Fuß gefasst und spiele hier immer noch Ultimatem, wenn es sich einrichten lässt. Mein sportlicher Höhepunkt war 2004, als ich im Alter von bereits 40 Jahren mit dem ASV-Team „Frühsport 0,2“ die Deutsche Meisterschaft (wie geschrieben in Heilbronn) gewinnen konnte.

Im selben Jahr übernahm ich die Rolle des Pressesprechers für den Deutschen Frisbeesport-Verband und baute eine neue, nutzerorientierte Homepage mit auf. Seit 2005 bin ich der DFV-Geschäftsführer, und verfolge seitdem das große Ziel den Verband in den DOSB zu führen. Die wichtigste Tätigkeit dabei ist Informationen zu verbreiten (rund 100 News-Artikel pro Jahr). 2010 habe ich die C-Lizenz und 2011 die B-Lizenz Vereinsmanagement abgeschlossen. 2010 wurde die Junioren Ultimate-Weltmeister­schaft in Heilbronn auf meine Initiative hin als „Ort im Land der Ideen“ geehrt, 2011 erhielt der DFV – obwohl noch kein DOSB-Mitglied – für die Sportart Ultimate den „Fair Play Preis des Deutschen Sports“.

Das ist der Hintergrund für mein neues Blog, in dem ich meine Erfahrungen und meine Gedanken zum Sport weiter geben möchte, vor allem auch zum essentiellen „Spirit of the Game“. Denn – für alle, die Ultimate noch nicht kennen – die Endzonensportart 7 gegen 7 wird leistungsorientiert, doch ohne Schiedsrichter gespielt. Das ist für viele neue Zuschauer befremdlich, dass kein Schiedsrichter da ist, der das Spiel unterbricht und fortsetzt. Das machen die in eine strittige Situation involvierten Spieler durch Rufe (so genannte „Freeze Calls“). Doch dazu bald mehr. Jetzt wird es erst mal wieder Zeit, meinen Schreibfluss einzufrieren.

Ich freu mich auf Kommentare, Hinweise oder Fragen zum Sport und zum Fairplay im Sport.

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#1

[…] Dezember 2011 registrierte er die Domain frisbee-sport.de, am 13. Januar 2012 erfolgte dann sein erstes Posting: Jörg Benner, seit 2005 Geschäftsführer des DFV und maßgeblich für die erfolgreiche […]

Das neue Blog: Frisbee-Sport.de von Jörg Benner | Rundablage geschrieben am 23. Januar 2012 - 03:10
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