post Kategorie: Laterale Führung post Kommentare (0) post9. März 2012

Die Welt am Sonntag hat in der Berufsbeilage Ende Februar 2012 Sonderseiten zu „MBA und Executive MBA“ veröffentlicht. Darin war u.a. ein Interview mit dem Wirtschafts- und Unternehmensethiker Professor Andreas Suchanek von der Handelshochschule Leipzig zu lesen, das vom extremen Druck ausgeht, dem Manager ausgesetzt sind. Klare moralische Leitlinien sind da eine starke Stütze, so auch die Meinung des befragten Professors.

„Warum Ethik-Kurse in MBA-Studiengängen wichtig sind“, lautet die Unterzeile des Titels. Das Interview steigt ein mit der Frage, ob ein derart geschulter „Master of Business Adminstration“ ein sinkendes Schiff verlassen würde (wie am Beispiel des Luxuliners, der vor Italien havarierte). Abndreas Suchanek spricht davon, dass vor allem eine „eingeübte Haltung, klassisch Tugenden“ hier ausschlaggebend seien. In der Folge geht er darauf ein, dass Hochschulen ihren Studenten beibringen müssten, Verantwortung zu übernehmen, was bei komplexen Führungsaufgaben um so schwerer zu vermitteln sei. Es geht ihm darum, Ethikkurse nicht isoliert von den anderen Studieninhalten, sondern mit direktem Bezug auf praktische Situationen stattfinden zu lassen.

Beides – eine systematische (auch theoretische) Einführung und praktische Fallstudien – liefert auf spielerische und doch ernsthafte Weise der Sport Ultimate Frisbee. Im Sinne eines lateralen Managements, das ohne übergeordnete Instanz (einen externen Schiedsrichter) auskommt, lernen die Teilnehmer entsprechender Unternehmens-Incentives, was  es bedeutet im sportlichen Wettstreit – ebenso wie im beruflichen Alltag – Handlunsgfähigkeit herzustellen, auch wenn zwei Kontrahenten nicht derselben Meinung sind.

Dieses Verhalten funktioniert auf der Basis eines klaren Wertesystems (wie es am Beispiel von Ultimate Frisbee bis ins Detail im umfangreichen Regelwerk dargelegt ist), indem Richtlinien für die Art und Weise einer Verhandlung strittiger Punkte auf Augenhöhe an die Hand gegeben werden. Dies fördert das im Interview angesprochene „Gespür dafür, wo und warum es im Alltag zu erheblichen Konflikten mit diesen Werten kommen kann, etwa mit Respekt oder Integrität, und wie man mit solchen Konflikten umgeht“. Andreas Suchanek spricht mir aus der Seele, wenn er einschränkt, „in letzter Instanz hängt es immer am den konkreten Personen, die denken, fühlen und handeln und die selbst darüber entscheiden, was Werte für sie bedeuten.“

Allerdings betont er anschließend – und führt damit die Paralle zum Ultimate Frisbee fort: „Doch unterstützende Bedingungen kann man tatsächlich organisieren – und dies auch lehren.“ Dies ist ebenso wie bei MBA-Studiengängen auch die Aufgabe des Deutschen Frisbeesport-Verbandes, der an der Schwelle zu einem erheblichen Breitenwachstum steht und den avisierten Kindern und Jugendlichen, deren Begeisterung für den Flugscheibensport geweckt werden soll, auf breiter Front vermittlen muss, welche Werte an erster Stelle dieses Sportes stehen. In den Regeln wird er „Spirit of the Game“ genannt.

In einer etwas umfangreichen Bildschirmpräsentation von 15 Minuten habe ich die Grundlagen entsprechend zu entwickelnder Ausbildunsgmaterialien über den SotG dargestellt (die Lautstärke bitte etwas aufdrehen).

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