post Kategorie: Allgemein,Teambuilding post Kommentare (4) post19. April 2013

Auf Youtube, bei vimeo und anderen Videoplattformen sind viele Ultimate-Zusammenschnitte zu sehen. Doch es gibt eine Tuecke der Highlight-Videos, darauf hat mich das neue schottische Blog „Understanding Ultimate“ anlaesslich eines Filmchens vom Clubteam Boston Ironside hingewiesen. Im Sport Ultimate geht es nicht hauptsaechlich darum, moeglichst schnell und moeglichst oft moeglichst weite Wuerfe anzusetzen, sondern darum, moeglichst sicher zum Punkterfolg zu kommen.

Das Footage stammt uebrigens aus den Regionals und Nationals-Turnieren des US-Verbandes USA Ultimate aus dem Vorjahr. Boston Ironside versucht unter anderem mithilfe dieses Film Sponsorpartner zu gewinnen.  Es wurde gefilmt und geschnitten von Charlie Foxtrot Films , die Musik stammt von Tyler C.

Wenn du dir dieses tolle Video angesehen hast, solltest du klar unterscheiden: Ist das fuer mich als Zuschauer oder fuer mich als Spieler interessant? Als Zuschauer ist es sicher interessant, sich diese aussergewoehnlichen Szenen anzusehen. Als Spieler sollte dir das Vorgehen aber nicht unbedingt als Vorbild dienen. Es erfordert viel Uebung fuer den Werfer im richtigen Moment moeglichst frei stehend den langen Wurf (den Huck) anzusetzen und ebenso viel Training fuer den Empfaenger, sich so freizulaufen, dass er diesen Pass erreichen kann.

Oder wie Benji Heywood, der Betreiber von Understanding Ultimate schreibt: Neunzig Prozent aller tollen Offense-Aktionen sind verzweifelte Rettungstaten von unsicheren Paessen, die genausogut haetten daneben gehen koennen. Seine Lehre daraus lautet: Zwinge nicht deine Mitspieler, dir den Arsch zu retten. Genau dies ist uch im Spiel der US All Stars gegen Buzz Bullets in Japan zu sehen, beim Pass von Brodie Smith auf Jimmy Mickle.

Hurra..es gibt bislang 4 Kommentare ;)

#1

Im Prinzip hast du natürlich recht, gerade im deutschen Ultimate fehlt in vielen Teams ein sicheres tiefes Spiel und die Erfolgsquote für Hucks liegt bei vielleicht 50%.
Das zweite Video erscheint mir nicht geeignet zu sein deine These zu belegen. Brodie Smith wird sich bei Stall Count 3 oder 4 sicher nicht in Bedrängis fühlen und er weiß, dass sein Reciever einen beträchtlichen Größenvorteil hat – da kann er mit seiner Wurfkraft angeben.

Johannes geschrieben am 19. April 2013 - 08:46
#2

Ich stimme zu, Johannes, „der Brodie“ darf das 😉 Aber unbedrängt war sein Mitspieler doch nicht. „Jimmy owns the sky“ hat er den Ausschnitt in einer Zusammenstellung genannt. Ich finde aber doch, dass Jimmy die Scheibe erkämpfen muss und wäre der Gegenspieler etwas größer gewesen (das Mismatch etwas geringer), dann hätte das durchaus eng werden können. Daher fand ich den Wurf von Brodie zwar gut – auch, weil der Erfolg ihm recht gibt – aber auch nicht so richtig sicher. Insofern für mich doch auch Beleg dafür, dass der Fänger den Wurf „herausreißen“ muss.

Jörg Benner geschrieben am 19. April 2013 - 16:04
#3

Mit dem Grundgedanken stimme ich ueberein, aber deine Videoauswahl dokumentiert das fuer mich nicht. Im Video macht Ironside keinen einzigen „Huck-and-Hope“, vielmehr sind alle langen Teile auf Receiver, die frei genug sind, um die Scheibe sicher zu fangen—vorausgesetzt einen guten Wurf. Ein Schritt vorne reicht halt bei einem guten Werfer. Die einzigen schlechten Entscheidungen kommen von den Gegnern, und die werden alle von der D kassiert.

Brodies Entscheidung ist natuerlich sehr auf das Mismatch ausgelegt, und sieht aus wie ein typischer College-Huck. Sowas gibt’s im Top-Level Club-Open-Bereich kaum in den USA.

Flo geschrieben am 19. April 2013 - 21:18
#4

Hi Flo, ich habe mich mit der Aussage und Auswahl auf das genannte Blog Understanding Ultimate bezogen, aber ich finde dabei schon, dass in dem Highlight Reel (wie so oft) deutlich wird, dass verständlicherweise immer spektakuläre Szenen gezeigt werden. Du hast Recht, dass diese überwiegend gute Entscheidungen sind, doch ich hab mir noch nie klar gemacht, dass das für viele junge Betrachter Aufforderung sein könnte, so oft wie möglich weit zu werfen, denn das ist sowohl im Anfänger- als auch im Fortgeschrittenen-Level sicher meist keine gute Entscheidung. Zudem ist klar, dass das Team in seinem Zusammenschnitt zu Sponsoringzwecken nur gelungene Scheiben-Eroberungen und Verwandlungen zeigt… vgl. das 3. Video unter http://www.frisbee-sport.de/aktuelle-ultimate-videos aus noch erfolgreicheren Kölner Zeiten! 😉

Jörg Benner geschrieben am 21. April 2013 - 16:33
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