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15. April 2012
Schwedische Psychologen haben Fußballspielerinnen und -spieler der ersten und dritten Liga in Hinblick auf planerische Fähigkeiten untersucht. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Demnach zeigten die Testpersonen allesamt Leistungen, die über dem Durchschnitt der schwedischen Bevölkerung lagen.
Untersucht wurden dabei keine verbalen, sondern exekutive Fähigkeiten, das heißt kreative und flexible Planungsansätze. Die Sportlerinnen und Sportler erreichten offenbar umso höhere Werte, desto besser sie auch als Spielgestalter waren. In der Kurzmeldung wurde keine Erklärung für das Untersuchungsergebnis genannt. Ich vermute jedoch, dass die praktische Erfahrung im Teamsport, freie Räume zu erkennen, Pässe in den Lauf zu spielen und eine taktische Vorgabe im sich ständig wechselnden Spielverlauf intelligent umzusetzen, diese Fähigkeit schulen dürfte.
„Mit dem Kopf“ bedeutet hier also weniger „kopfballstark“ als eher „mit Köpfchen“. Insofern würde mich als überzeugter Anhänger des Frisbeesports das Ergebnis einer entsprechenden Untersuchung unter Spielerinnen und Spielern der ersten Ultimate-Ligen besonders interessieren. Dabei ist das Teamspiel noch stärker ausgeprägt, da ein Spieler in Scheibenbesitz stehen bleiben und folglich weiter passen muss.
Und in der Weise, wie ich den Sport mit Eigenheiten der Lateralen Führung in Verbindung bringe, erscheint mir Ultimate als bestens geeignete sportliche Übung zur Vermittlung einer weiteren Eigenschaft, die typischerweise Führungskräften zugeschrieben wird: Das Schlichten zwischen unterschiedlichen Meinungen, nachvollziehbar, auf der Basis wechselseitigen Respekts und auf Augenhöhe. Das ausdrückliche und in der Praxis immer wieder erreichte Ziel ist dabei, anschließend die Fortführung der Tätigkeit zu erlauben, ohne dass sich jemand benachteiligt fühlt oder sein Gesicht verliert.
Diese Eigenverantwortung ändert nichts an den athletischen, technischen oder taktischen Leistungen, die einzelne Sportler in einzelnen Sportarten zeigen. In ihrem Bewusstsein gewinnt aber das Agieren auf dem Platz „mit Köpfchen“ noch eine zusätzliche Dimension.
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