Am ersten Oktober-Wochenende 2020 konnte der TUS Ost Bielefeld die bereits 6. Westdeutschen Meisterschaften im Disc Golf ausrichten. Bei besten äußeren Bedingungen fand am Samstag der Einzelwettbewerb statt. Der Parcours am Obersee wurde auf 18 anspruchsvolle Bahnen aufgestockt, darunter vier Waldschneisen. Nach wechselhafter Leistung gelang es mir den dritten Platz in der Altersklasse Ü50 männlich zu erringen (Foto: Oliver Hülshorst)!
Runde 1 verlief den Erwartungen entsprechend, mit drei Birdies, aber auch vier Bogeys und einem Double-Bogey auf der ersten Waldbahn. Immerhin konnte ich auf der letzten Waldbahn mit einem Birdie einen Wurf gutmachen. Damit lag ich bei plus drei (das heißt drei Würfe über dem Par-Standard) auf dem geteilten vierten Platz meiner Altersklasse der Grandmaster (Ü50). Für den Leading Flight reichte es damit nicht ganz. Stattdessen führte ich den Chase Flight meiner Division an, in dem die Nachfolgenden jeweils nur einen, respektive zwei Wurf mehr hatten als ich.
In der Mittagspause gab es neben sehr guter Verpflegung auch einen Weitwurf-Wettbewerb, den meines Wissens Jonas Badorek (LFC Laer) mit sehr guten 147,80 Metern gewann. Mein Kölner Sportsfreund Christoph „Cickus“ Frommeyer und ich genossen die Sonne im Biergarten und bereiteten uns auf Durchgang zwei vor, der nach etwas Verspätung begann.
Runde 2 startete bei Sonnenschein, für unseren Flight auf Bahn 12. Eine etwa 100 Meter lange Bahn, die auf der rechten Seite von einem Weg als OB-Linie begrenzt ist. Bereits in der ersten Runde hatte ich meinen Wurf zu weit nach rechts gesetzt, wobei meine Scheibe auf Korbhöhe ins Unterholz geriet, ohne Chance, zurückzukommen. Das gleiche passierte mir in Runde zwei wieder. Nach einem Strafwurf gelang mir auch die Annäherung von der so genannten Drop Zone nicht gut und ich verlor gleich zu Beginn zwei Wurf auf meine Konkurrenten.
Zudem funktionierte mein Putting-Spiel bei Weitem nicht so gut wie zuletzt. Mehrere Birdie-Chancen blieben vergeben. Bis unser Flight an die Wald-Bahnen kam – fünf Bahnen vor Ende – , lagen gemäß Live-Informationen sechs Spieler mit demselben Zwischenwert auf einem geteilten zweiten Platz. Ich verlor auf der ersten Waldbahn „nur“ einen Wurf, nachdem ich nach einem ersten Kick vom Baum in aussichtsloser Position lag. Die letzten vier Bahnen der zweiten Runde konnte ich par spielen.
Zuerst ging es um die Abrechnung in unserem Chase-Flight. Dabei hatte ich bei einem Gesamtscore von 120 (+8) mit nur einem Wurf die Nase vorne vor Martin Kosiek (SV Minden, auf Platz 4) und dachte, den fünften Platz müsste ich damit verteidigt haben.
Umso größer war anschließend die Überraschung, dass mit Ralf Winkelmann (Disc Golf Lakers Lünen, ebenfalls Platz 4) und Hartmut Seeber (ETG Recklinghausen, Platz 6) zwei andere des Leading Flights knapp hinter meinem Ergebnis zurückgeblieben sind. An der Spitze setzte sich Ulrich Berg (Disc Golf Friends Dortmund, 114, +2, links im Bild) mit vier Würfen ab, vor Andreas Feldhaus (GW Marathon Münster, 118, +6, nicht im Bild), zwei weitere Würfe vor mir.
Bereits 2016 und 2017 war ich Vizemeister in der Grandmasters-Division bei der Westdeutschen Meisterschaft. Doch über diesen dritten Platz freue mich mich nun noch mehr! Zum einen, weil die Konkurrenz deutlich stärker geworden ist (19 Wettbewerber in dieser Division), weil ich inzwischen in der oberen Hälfte der Altersspanne angelangt bin, und weil der Parcours in diesem Jahr deutlich anspruchsvoller war als in den Jahren, als ich zuvor teilnahm.
Zudem habe ich in meinem Spiel noch viel Potenzial nach oben erkannt, nicht nur von der Wurftechnik, sondern auch von der Spieltaktik her. So gelang es mir in Runde eins, beide Par 4-Bahnen „ordentlich“ mit vier abzuschließen (darunter die Bahn 4 mit 231 Metern Länge). In Runde 2 ließ ich bei diesen beiden Bahnen Würfe liegen.
Bei den Frauen siegte Ann-Kathrin Semert (LFC Laer, +7) vor der erst 13-jährigen Lilli Skurass (TV Beckum, +11) und Daniela Host (TV Fredeburg, +13), bei den Männern der Lokalmatador Benjamin Hacker (TUS Ost Bielefeld, -14, Bildmitte) vor David Strott (rechts, -12) und Justus Friedrich (links, -10, beide Disc Golf Friends Dortmund). Alle Ergebnisse sind auf discgolfmetrix zu sehen.
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