post Kategorie: Spirit of the Game post Kommentare (0) post7. März 2013

Ein sehr überraschendes Ergebnis ist im Sportteil der heutigen FAZ zur Sprache gekommen. Nach Ansicht des Neurobiologen Joachim Bauer ist Fairness im  Gehirn verankert. Offenbar sind die Menschen demnach auf eine Weise doch der Gerechtigkeit verpflichtet. Ein weiterer Grund für mich, warum ich das Fairplay-Handlungskonzept im Teamsport Ultimate Frisbee für zukunftsweisend halte.

Evi Simeoni und Michael Horeni interviewten den Neurobiologen Joachim Bauer, vor allem zu Fragen der mentalen Einstellung im Sport. So würden viele Zweitplatzierte sich als erste Verlierer fühlen oder spürten im Fall von Niederlagen Wut aufsteigen. Viele Aspekte aus dem langen Interview unter dem Titel „Manche Sportler haben unbewusst Siegeshemmungen“ sind interessant.

Am spannendsten fand ich jedoch die zuletzt gestellte Frage, wonach Untersuchungen des Neurobiologen ergeben hätten, dass Fairness im menschlichen Gehirn verankert sei. Der Forscher antwortet zunächst ausweichend: „Zwar ist der Mensch nicht gut, aber unser Gehirn besitzt einen Fairness-Messfühler.“ Zum Beleg  für diese Aussage zieht er verschiedene Studien heran, wonach sich deutlich Bevorzugte über eine wiederholte derartige Behandlung nicht mehr freuten,umgekehrt aber die Bevorzugung von zuvor Benachteiligten als sehr fair empfänden.

Er resümmiert: „Kleine Ungerechtigkeiten nehmen wir Menschen zwar anstandslos hin, grundsätzlich aber liebt das Gehirn des Menschen die Fairness.“ Nun steht das lange Interview nicht zufällig im Sportteil der FAZ. Diese Liebe zur Fairness führt mein Lieblingssport Ultimate Frisbee in einer wie ich finde beispielhaften Weise aus. Grundlagen dafür sind die ausführlichen Regeln mit einem ausgeklügelten Handlungskonzept, wonach in jeder strittigen Situation zunächst nur die Meinungen der beiden Beteiligten zählen.

Dabei gilt es, in gegenseitiger Übereinkunft undVerpflichtung auf die Regeln, ehrlich, kurz und in respektvoller Sprache den eigenen Standpunkt klarzustellen, ehe der andere zu Wort kommt. Können sich beide Beteiligten nicht einigen, geht das Spielgerät zurück zum vorigen Werfer. Diesen so genannten „Spirit of the Game“  umzusetzen erfordert auf jeden Fall eine besondere Anstrengung des Gehirns, aber auch der eigenen Attitüde, im leistungsorientierten Wettkampf herunterzufahren und sich nicht auf externe Schiedsrichter zu verlassen.

Übrigens ust das Fairplay nur in fünf Sportarten weltweit in den Regeln verankert: Neben Ultimate sind dies Golf, Tischtennis, Bowling und Tschouk-Ball. Keine der anderen Sportarten wartet aber mit einem solchen Handlungskonzept auf, das auf einem Ehrenkodex basiert. Höchste Zeit, dass noch mehr Leute sich mit diesem Konfliktmanagement vertraut machen. Das ist gelebtes miteinander Auskommen, ganz nach dem Motto: Fairnss ist im Gehirn verankert!

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