post Kategorie: Spirit of the Game post Kommentar (1) post7. September 2015

Spiritcamp-LogoBei der zweiten und vorerst letzten Auflage eines „Spiritcamps“ im hannoverschen Feriendorf Eisenberg beim hessischen Kirchheim hatte ich die Gelegenheit ein Fairplay-Seminar abhalten zu dürfen. Zu meiner großen Freude nahmen ein Discgolfer und mehrere Ultimater teil. Für mich als Referenten war die Durchführung von großer Bedeutung, was ich mir für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer natürlich nur wünschen kann.

Das Kompaktseminar  war auf eineinhalb Stunden angesetzt, wovon die erste Hälfte aus meinem einführenden Vortrag und die zweite Hälfte aus einer lebhaften Diskussion bestanden. Die erstmalige Durchführung dieses Seminars unter dem Arbeitstitel „Reden und Handeln“ zur Konsistenz unseres Tuns im Frisbeesport und im Alltag hat mir verdeutlicht, wo ich mich knapper fassen und wo ich noch ausführlicher auf gewisse Punkte eingehen könnte.

FAZ, 07.03.13: Liebe zu Fairness, Interview mit Joachim BauerDie Inhalte des einführenden Vortrags umfassen eine historische Einordnung der Begriffe „Fairness“ und „Spirit of the Game“, die Frage nach der ethischen Dimension des Sports bis hin zu einem Fairplay-Vergleich der verschiedenen Frisbeesportarten und der Vorstellung des Fairplay-Bekenntnisses des DFV. Von besonderem Interesse sind dabei die Punkte, dass Fairplay gewöhnlich informell über das Einhalten der Regeln hinaus geht, im Frisbeesport jedoch formalisiert einen Teil der Regeln darstellt. Mit drei persönlichen Thesen zum Fairplay leitete ich dann in die offene und spannende Diskussion über.

Darin ging es unter anderem um folgende Fragen:

  • SOTG-GrafikIst der Spirit of the Game „unfassbar“ oder besteht er weitgehend in „Regelkonformität“?
  • Welche Macht hat der Einzelne, die Welt zu verändern?
  • Macht es einen Unterschied, ob ich Regeln aus Zwang oder aus Überzeugung folge?
  • Bleibe ich im Verlauf eines Turniers und eines Spiels einer konsistenten Linie der Regelauslegung treu?
  • Erlebe und behandle ich während des Wettkampfs meine Gegner als Partner?
  • Würde die Aussicht auf Preisgelder das Konzept des Fairplays untergraben?
  • Sind taktische Foul wie im Fußball nicht auch beim Ultimate denkbar?
  • Welche Möglichkeiten und Materialien gibt es, diese Erkenntnisse zu vermitteln?

Vor allem beim letzten Punkt zeigte sich ein großer Bedarf, wie wir im Training mit Kindern und Jugendlichen auch grundlegende theoretische Fragen (einerseits die Regelkunde betreffend, andererseits aber auch die Fairplay-Konzeption betreffend) behandeln. Dies war eine besonders wertvolle Rückmeldung für mich, auch in meiner Funktion als Geschäftsführer des Deutschen Frisbeesport-Verbandes. Daran gilt es weiterzuarbeiten, im Rahmen der Ausbildungs-Ordnung, aber auch im Rahmen weiterer Seminare und Workshops. Insbesondere zum Punkt Workshops sind mir einige mögliche Aktionen eingefallen, die sich in einem solchen Rahmen gut durchführen lassen könnten.

SOTG-Praxis-BedeutungIch plane nun, am Samstagabend der Deutschen Meisterschaften im Ultimate vom 18. bis 20. September in Kassel ein weiteres dieser Kompaktseminare durchzuführen. Übrigens lauten meine drei Thesen zum Fairplay (verkürzt dargestellt) wie folgt: 1. Fairplay ist kein Selbstläufer und muss eingeübt werden. 2. Fairplay erfüllt heute eine Lückenbüßer-Funktion in einer moralfernen Leistungsgesellschaft und 3. Die Fähigkeit fair zu agieren wächst mit der übertragenen Verantwortung. Das vorbereitete Handout umfasst unter anderem die Fair Play-Charta der UNESCO und das Fairplay-Bekenntnis des DFV. Bei Interesse freue mich über Rückmeldungen oder auf Anmeldungen für das Fairplay-Seminar am 19.09.2015 am Rande der Waldauer Wiesen in Kassel.

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#1

Hat sicher sehr viel Spaß gemacht, finde ich gut das du so etwas machst, weiter so! 🙂

Schlüsseldienst Bremen geschrieben am 8. September 2015 - 11:01
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