In einer US-Sammlergruppe auf Facebook bin ich auf mehrere Bilder aus früheren Jahren gestoßen, die die Kulturgeschichte der Sportflugscheibe illustrieren. Sie verdeutlichen zum Einen, wo der Sport herkommt, und zum Anderen, welchen Stellenwert er in den USA hat.
Die Entstehungsgeschichte des Flugscheibensports hat schon so manche Skurrilität zu bieten. Das beginnt mit der Herkunft des Namens, der sich an die gleichlautende (aber leicht abweichend geschriebene) Bäckerei „Frisbie Pies Co.“ bezieht. Die leicht gebogenen, metallenen Kuchenböden dieses Unternehmens wiesen als erste bessere Flugeigenschaften auf, als dies klassische Dosendeckel tun (siehe links auf dem Plakat). Zur Änderung des Namens siehe diesen Beitrag auf der DFV-Homepage.
Weitere Anekdoten drehen sich um die Entwicklung der ersten Plastikflugscheiben, die vom Entwickler Fred Morrison 1948 zunächst „Flying Saucer“ genannt wurden, in Anlehnung an den damaligen UFO-Hype, und 1955 „Pluto Platter“, infolge des damals entdeckten Planeten. Sehr schön finde ich den Hinweis auf der Werbetafel oben „Fliegende Unterassen sind da“ (Flying Saucers are here) – im Sinne von: „Die Invasion hat begonnen“.
Gut gefällt mir auch der Hinweis auf der anderen Werbetafel „Get your Flying Saucers here“. Er verdeutlicht in meinen Augen, dass spätestens in den 1970-er Jahren die Frisbeescheibe in den USA zum alltäglichen Kulturgut gehörte. Ab 1974 wurden auf Betreiben des Unternehmens Wham-O internationale Frisbee-Weltmeisterschaften im Rose Bowl-Stadion in Pasadena ausgetragen. Fast 25.000 Zuschauer sahen den rund 100 Teilnehmenden zu. Zur Entwicklung der Sportarten siehe diesen Beitrag auf der DFV-Homepage.
Damals wurde neben dem Teamsport Ultimate Frisbee auch Guts gespielt (wie seit einigen Jahren auf den Disc Days Cologne) sowie die sogenannten Field Events, das sind unter anderem: Weitwurf, Zielwürfe („Accuracy“), selbst gefangene Würfe (nach Zeit und/oder nach dabei zurückgelegter Strecke), Freestyle Frisbee und andere mehr. Diese Disziplinen versuchen Jan Müller und ich mit dem Kölner Overall Frisbee-Turnier am 12. und 13. Mai 2018 in Erinnerung zu rufen und wiederzubeleben.
Gültigkeit hat nach wie vor, was das letzte Werbeplakat zeigt: Der Tag war ein guter Tag, wenn Du Frisbee gespielt hast!
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