post Kategorie: Spirit of the Game post Kommentare (0) post2. Dezember 2012

Der Flugscheiben-Weltverband  (World Flying Disc Federation) hat die Version der WFDF Rules of Ultimate 2013 vorgestellt. Darin sind einige Bestimmungen zum Endzonensport Ultimate neu gefasst, ohne jedoch das Grundprinzip der Selbstregulierung und der Fairness an erster Stelle (Paragraf 1 heißt „Spirit of the Game“) zu verändern. Im Gegenteil: Ziel der Änderungen des Ultimate-Regelkomitees, in dem auch zwei Deutsche mitarbeiten, ist vor allem den Spielfluss und die Fairness zu erhöhen sowie eine Anpassung an die leicht abweichenden Regeln des weltgrößten Nationenverbandes USA Ultimate zu erreichen – soweit dies die bewährte Praxis empfiehlt. Hier vorab die Übersicht in englischer Sprache:

Im Einzelnen sind folgende wichtige Dinge geändert:

– Ich kann das Spiel auch ohne Gegner einchecken, wenn der das absichtlich verzögern will.
– Ich muss beim Anzählen zwischen der Ankündigung und der ersten Zahl keine Sekunde Pause mehr lassen: „Zähle eins!“ – danach bleibt jedoch nach jeder Zahl die Sekunde Pause.
– Wenn ich als Verteidiger die Scheibe abfange und sie dann versehentlich ablege und fallen lasse, darf ich sie wieder aufnehmen. Ein „Double Turnover“ wurde somit abgeschafft; kein anderer darf aber für mich die Scheibe aufnehmen.
– Wenn ich mich als Werfer gefoult fühle, kann nur ich das monieren. Kein anderer darf eine so genannte „Marking Infraction“ rufen .- und davon gibt es jede Menge, im Einzelnen: „Fast Count“, „Straddle“, „Disc Space“, „Wrapping“, „Double Team“, „Vision“ und „Contact“.
– Foulcalls, die den Spielverlauf nicht beeinträchtigt haben, können zurück genommen werden, z.B. wenn mein Mitspieler fängt, obwohl mir der Marker beim Werfenauf die Hand geschlagen hat. Ich rufe also zuerst „Foul“ und dann „Retracted“ bzw. „Play on“.

In der Praxis von USA Ultimate haben sich nach Ansicht des WFDF-Regelkomitees auch folgende Punkte bewährt, wonach der Brick-Punktes nur noch 18 anstatt 20 Meter von der Endzonenlinie entfernt ist (dort darf ich losspielen, wenn der Anwurf im Aus gelandet ist), wonach beide Teams die Bereitschaft zum Anwurf aber auch von Übertritten vor dem Anwurf  signalisieren können, sowie die Festlegungen, wann genau Unterbrechungen mit nachfolgendem Check-In nötig sind, und dass nur der Gegenspieler Marking Infractions, jeder Spieler aber Travel Infractions anzeigen darf. Zuletzt geht es neu auch um eine „Definition der Manndeckung“:  „Guarding“ liegt nur dann vor, wenn ein Spieler sich im Abstand von maximal drei Metern vom Gegenspieler befindet, und nur dann darf er „Pick“ rufen und dann bedeutet die Anwesenheit von zwei Gegnern beim Werfer auch nicht zwangsläufig ein „Double Teaming“.

Wie der WFDF schreibt, sollten sich Aktive die wichtigsten Dinge möglichst sofort einprägen. Die kleineren Änderungen vertiefen sich im laufe der Zeit – wenn Du Dich gelegentlich mit den neuen Regeln beschäftigst. Das ist natürlich nur zu empfehlen. Für Deutschland soll es auch noch vor Jahresende die erneuerte Regelfassung geben, sodass es noch leichter werden wird, die Änderungen zu verstehen und regelkonform zu agieren. Und das ist im Ultimate entsprechend um so wichtiger, weil es neben den Spielern sonst keine regulierende Instanz eines Schiedsrichters gibt.

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