post Kategorie: Spirit of the Game,Sportpolitik post Kommentare deaktiviert für Tolles Mehrdisziplinen-Turnier in Köln post14. Mai 2018

Der Kölner Bernd Pröschold (Fotos: Frommeyer) gewinnt Erstausgabe eines kompakten Overall-Turniers in der Tradition der Gründerzeiten des Frisbeesports

Knapp 20 Teilnehmende kamen am zweiten Maiwochenende nach Köln-Chorweiler, um gemeinsam ein 7 Disziplinen-Frisbeesportturnier durchzuführen, das für alle eine neue Herausforderung bedeutete. Nicht nur die Anzahl und die jeweiligen Anforderungen, sondern auch die Organisation und Durchführung der einzelnen Disziplinen bedeuteten eine neue Erfahrung für die meisten Mitwirkenden.

Der eigens aus Schweden angereiste Jonathan Brandtberg, Marc Pestotnik aus Berlin und Hauptorganisator Jan Müller aus Bielefeld (Foto links) hatten bereits im Vorjahr an einer WFDF Overall-WM teilgenommen. Thomas Siepmann aus Essen (der spätere Kapitän des Ultimate-Meisterteams Essen Kangaroos, Foto unten rechts) hatte den Frisbeesport in den späten 1970-er Jahren in derselben Vielfalt kennengelernt. Er kommentierte abschließend:

„Ich bedanke mich sehr herzlich bei allen Organisierenden! Es war für mich eine tolle Erfahrung nach langer Zeit wieder ein solches Turnier in so freundschaftlicher Runde mitspielen zu dürfen!“

Zum Sportlichen: Den Auftakt machte der Discathon, eine Strecke von 1 km am Rande des örtlichen Cricketfelds, die mit zwei Scheiben werfend und laufend bewältigt werden muss. Dabei bestehen zahlreiche natürliche Hindernisse, respektive vorgeschriebene Wurfbahnen um Bäume und Buschwerk herum. Bernd Pröschold vom ASV Köln legte die beste Zeit hin, vor Jonathan Brandtberg. Für einige weniger austrainierte Teilnehmende (auch für mich) war das gleich zu Beginn sehr kräftezehrend!

Die zweite Disziplin fand im Hauptstadion der Bezirkssportanlage Chorweiler statt, selbst gefangene Würfe. Von den beiden vorgesehenen Disziplinen (Maximum Time Aloft, MTA, und Throw, Run and Catch, TRC) wurde nur die erste gespielt, bei der die Schwebezeit von Abwurf bis zum einhändigen Fang gestoppt wird. Beim TRC wird Laufstrecke und Schwebezeit kombiniert gewertet. Hier ging es also nur um die Flugdauer der Wurfscheiben. Dazu wurden meist Fastback-Discs genommen. Für die Wertung wurden drei Zeitnehmende eingesetzt (Foto links), wobei gewöhnlich die gemittelte Zeit gewertet wird, es sei denn zwei Uhren zeigen genau dasselbe Ergebnis. Marc Pestotnik (Foto rechts) hatte hier mit 9,25s die Nase vorn, wiederum vor Jonathan Brandtberg mit 8,97 s und Greg Marter, auch aus Berlin, mit 7,62 s.

Die dritte Disziplin des Tages war Discgolf, wozu rings um die Bezirkssportanlage neun mobile Bahnen aufgebaut wurden. Aufgrund der Situation mit einigen ungemähten Wiesen wurden drei Bahnen kurzerhand in den Wald gelegt, was sich als sehr interessant erwies. Bei den neun einmalig gespielten Par3-Bahnen lautete das beste Ergebnis 25 Würfe (-2 gegenüber par) von Greg Marter und Marc Pestotnik, gefolgt von einmal 26 von Jonathan Brandtberg. Damit hat erstmals in Köln offiziell ein Discgolf-Turnier stattgefunden, nachdem es bis vor kurzem seitens der Stadt noch Vorbehalte dagegen gab.

Der Samstag sollte mit einer Wurf- und Fang-Paarwertung enden. Dabei stehen sich die Partner zehn Meter gegenüber und können in 90 Sekunden so oft werfen und fangen wie möglich. Jede neu gezeigte Wurf- und Fangvariante gibt Punkte. Zusätzlich werden Bonuspunkte für Freestyle-Elemente (Body Roll, Nail Delay, Tippen, Kicken und die Scheibe 10 m zurück zum Partner pushen) sowie für fünf Trickcatches in Folge und eine Routine ohne Drops (fallen gelassene Scheiben) gegeben. Bernd Pröschold und Jens Spiegelberg konzentrierten sich ganz darauf, kassierten den „Dropless“-Bonus und setzten sich damit vor den ausgewiesenen Freestylern durch. Aufgrund dieser Erfahrung wird die Bewertung künftig nochmals überdacht.

Entgegen der Planung wurde am Samstag noch das Zielwerfen hinten dran gehängt. Grund war die schlechte Wetteraussicht für Sonntag. Nachdem am Samstag einige einen Sonnenbrand bekamen, drohte am Sonntag Dauerregen. Beim Accuracy wird von sieben Stationen aus je vier Mal auf ein 1,5m mal 1,5m großes Tor in 1m Höhe geworfen. Persönlich muss ich sagen, dass die fünfte Disziplin an einem Tag zu viel für mich war. Ich kam auf nur 7 Treffer. Es siegte hier Jens Spiegelberg mit 12 Treffern vor Thomas Siepmann, Greg Marter und Bernd Pröschold mit jeweils 11 Treffern.

Der Sonntag begann um 9:00 Uhr mit dem Weitwurf, anfangs noch bei trockenem Wetter. Hier gelang mir eine persönliche Bestweite von 108m, mit der ich sehr zufrieden bin. Es siegte Jonathan Brandtberg mit 126m vor Marc Pestotnik mit 123m und Greg Marter mit 111m. Rechts im Bild Jens Spiegelberg. Den Abschluss machte dann die Disziplin Double Disc Court.

Dabei spielen jeweils Paare in zwei sich 17m entfernt gegenüber liegenden Feldern (13m x 13m) gegeneinander. Jeder Fehler wird mit 1 Punkt für das andere Paar bewertet, sind zwei Scheiben in einem Feld gleichzeitig in den Händen der Spielenden, gibt das zwei Strafpunkte. Bei durchgängig mehr oder weniger starkem Regen wurden fünf Runden mit einem Gewinnsatz auf 15 Punkte gespielt. Dabei wechselten die Paare nach jeder Runde nach dem Schweizer Verfahren (Swiss Draw). Jonathan Brandtberg, WM-Bronzemedaillengewinner in dieser Disziplin, gewann vor Jan Müller und Bernd Pröschold gleichauf.

In der Endabrechnung unter Berücksichtigung aller sieben Disziplinen siegte Bern Pröschold knapp vor Jonathan Brandtberg (Foto links) und Jens Spiegelberg. Ein großer Dank geht an Jan Müller für die Gesamtorganisation, Marc Pestotnik für die dauernde Durchführungshilfe, insbesondere beim Freestyle, Bernd Pröschold für Transport, Auf- und Abbau der Discgolf-Körbe und an Malte Berghäll für die DDC-Durchführung.

Alle Ergebnisse hier!

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