post Kategorie: Teambuilding post Kommentare (0) post15. Dezember 2013

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Jesse Kummer hat im US-Ultimate-Magazin Ultiworld einen interessanten Beitrag zu den sieben Todsünden des „Captainings“ geschrieben, welche Dinge Ultimate-Captains also tunlichst unterlassen sollte. Ein dortiger gibt den inhaltlich wesentlichen Zusatzaspekt, als Captain gerade auch von schlechter spielenden Teams positiv zu bleiben und den Mitspielern möglichst immer hilfreiche und weiterführende Ratschläge zu erteilen.

Autor Kummer hält eingangs fest, dass die Figur des Captains eine sehr bedeutende Rolle beim Aufbau eines erfolgreichen (nicht zwangsläufig immer siegreichen) Teams darstellt. Dies gilt im Clubbereich umso mehr, als unser Sport noch immer weitgehend von „playing coaches“ bestimmt wird, sodass die Trainer häufig auch als Captains fungieren.  Aber auch, wenn es einen nicht spielenden Trainer gibt, ist der Captain die zentrale Schnittstelle zwischen den Trainervorgaben und den Stimmungen im Team.

Davon ausgehend stellt er sieben Punkte zusammen, mit denen die beabsichtigten Ziele sicher NICHT erreicht werden. Das beginnt mit „Desorganisation“ und der Aussage „Ich bin zu beschäftigt!“. Dem Team müsse zu jedem Zeitpunkt die erste Priorität eingeräumt werden. Solltest du aus privaten oder beruflichen Gründen Trainings, Workouts oder Teamtreffen verpassen, dann sei die Position bereits zu hinterfragen. Und da die Führungspersönlichkeit alle Belange des Teams im Auge behalten müsse, sei auch das erfolgreiche Delegieren von Aufgaben eine wesentliche Herausforderung. Wie wahr, wie wahr!

7Todsünden-PaderbornAls nächster Scheiternsgrund wird die Unfähigkeit zum „untertänigen Dienen“ genannt. Gerade eine Führungspersönlichkeit muss in der Lage sein, sich als Teil des Teams und sich nicht als etwas Besseres, Darüberstehendes verstehen. Das bedeutet auch, als Spielerin oder Spieler des Teams nicht in allen Belangen überragend sein zu müssen, aber dazu in der Lage sein, deine persönlichen Bestleistungen zu zeigen. Der Captain sollte als erster beim Training erscheinen und als letzter gehen. Am Ende des Trainings mit Neulingen zu werfen gehöre ebenso zu dieser Auffassung dazu.

Ein weiteres No-Go ist die Furcht vor dem Wettbewerb. Das bezieht Jesse Kummer jedoch nicht auf die sportliche Auseinandersetzung mit anderen Teams, sondern auf die Wahl des Captains und damit verbunden auf mögliche Neider. Du wirst sicher nicht „everybody’s darling“ sein. Doch es geht auch nicht darum zu wissen, wer genau für dich und wer gegen dich als Captain gewählt hat. Deine Hauptaufgabe bestehe darin, die Fähigkeiten möglichst jedes Teammitglieds zu verbessern. Der Autor versichert, dass auch bei nationalen Meisterschaften einige Spieler ihren Captain hassen würden.

Ein Mangel an Vorstellungskraft wird als nächste Sünde benannt, die Unfähigkeit, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Neue Situationen erfordern neue Lösungswege. Jese Kummer nennt als Beispiel, wenn dir die Trainingszeit gekürzt wird, dich andernorts nach Alternativen zu erkundigen. Ich denke aber, es geht auch um das sich Hineinversetzen in die Interessenlagen einzelner Spieler. Jedenfalls bist du als Captain kein einfacher Spieler mehr, der alle Entwicklungen während einer Saison nur hinnimmt, sondern sie aktiv mitgestaltet.

Selbstsucht und das Fehlen von Loyalität nennt Jesse Kummer als nächste Punkte. In Hinblick auf die Selbstbezogenheit schränkt er die Aussage, kein einfacher Spieler mehr zu sein, dahingehend ein, dass sich die wahre Führungkraft im Spiel unter den anderen doch genau so verhält und sich die eigenen Leistungen nicht hervorheben wird. Im selben Atemzug wird die Anforderung genannt, sich loyal gegenüber den Teammitgliedern und der Führungsaufgabe zu verhalten. Ein Mangel daran werde nicht nur die Geringschätzung deiner selbst, sondern auch des gesamten Programms nach sich ziehen. Deien Mannschaft würde in der Folge den Glauben an dich verlieren oder sogar das Team verlassen. Daher lautet der gute Rat, deinen Zielen und deinen Mitspielern gegenüber treu zu bleiben.

Last not least wird vor einer zu starken Betonung des eigenen Titels und der Autorität gewarnt. Bei der Eahl zum Captain handelt es sich – entgegen den bisher dargestellten Fallen – um kein großes Ding. Da ist nichts Beeindruckendes an der Tatsache, dass du Captain geworden bist, auch wenn dieser Umstand mit viel Veranwortung verbunden ist. Daher sollte es ein Captain nicht nötig haben, diese Tatsache herauszustellen. Die Stellung sollte an deinem Verhalten ablesbar sein, ohne dass du es jedoch hervorhebst. Deine Autorität ergibt sich lediglich aus dem Vertrauen deiner Mitspieler, und indem du deine Aufgabe planvoll und gut erfüllst.

Nur ein einziger der genannten Fehler könne ausreichen, so Jesse Kummer abschließend, um als Captain zu scheitern.Daher sei es auch so schwer, einen wirklich gute Captain zu finden. Schließlich müsse jeder Mitspieler im Verlauf einer Saison kleinere und größere Zugeständnisse machen, was für jeden einzelnen eine echte Bewährungsprobe   im Leben darstellen kann. Die Aufgabe als Teamcaptain erscheint zum Scheitern verurteilt zu sein, so das wenig ermutigende Resümee des Autors. Daher wäre das Reduzieren der aufgezeigten Fehler bereits ein angezeigter erster Schritt für eine erfolgreiche Saison.

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