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21. Januar 2012
Der österreichische Skiverband hat für sein leistungsorientiertes Skispringerteam bereits vor fünf Jahren einen Humorberater eingestellt, der den Leistungssportlern helfen soll, unter Druck ihre Spontaneität und ihre Intuition zu bewahren. Seit Kurzem arbeitet Jonathan Briefs einem Bericht des Kölner Stadt-Anzeigers zufolge auch mit dem Deutschen Skiverband zusammen, vor allem im alpinen Lager, und dort besonders mit Felix Neureuther. Ein wie ich finde interessanter Ansatz, der sicherlich auch in anderen Sportarten gute Anwendung finden könnte.
Matthias Pesch berichtet, dass Jonathan Briefs Schauspieler, Regisseur und Improvisations-Coach ist, wobei vor allem Letzteres für die Spitzensportler von besonderer Bedeutung sein dürfte. Im Beitrag ist die Rede von „Konkurrenzkampf, Machtspielen und Spannungen“ im Team (ganz gleich, ob bei einem österreichischen oder einem deutschen), denen der Berater mit Humor begegnet. Der Witz ist bekanntlich das Auflösen einer Erwartungshaltung in nichts, oder anders gesagt der spontane Perspektivwechsel innerhalb einer Erzählung.
In der Arbeit von Jonathan Briefs werden Konfliktsituationen durchgespielt, überzeichnet und mittels des Lachens über sich selbst mit Distanz betrachtet. Der Perspektivwechsel ermöglicht den (neuen) Erfolg. Obwohl der Humorberater mit karnevalistischem Hintergrund (so ist er Mitbegrüdner der Redner-Schule des Festkomitees Kölner Karneval) nicht aus dem Sport kommt, traut er sich inzwischen zu, alleine an der Körperhaltung eines Skispringers auf dem Balken zu erkennen, ob ein guter Sprung folgen wird.
Engagiert wurde Jonathan Briefs übrigens in eienr Phase ind er Saison 2007/2008, als es bei und zwischen Thomas Morgenstern und Georg Schlierenzauer überhaupt nicht gut lief. Nicht erst bei der diesjährigen Vierschanzentournee glänzten beide mit hervorragenden Leistungen. Schlierenzauer wurde überlegener Gesamtsieger mit drei von vier möglichen Einzelerfolgen. Im deutschen Skiverband sieht der Humorberater noch einigen Nachholbedarf. Vermutlich besteht der nicht nur dort. Was meinst Du: Kann eine gelassenere, freiere Haltung im Kopf zu besserer Leistung führen?
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