post Kategorie: Teambuilding post Kommentar (1) post23. Januar 2012

Der Leistungssport ist geprägt von wissenschaftlicher Analyse, Datenvergleichen, von in allen Richtungen optimierten Prozessen und dem Einhalten strikter Trainings-, Ernährungs- und sonstiger Verhaltensabläufe. Dennoch spielen für die optimale Leistung auch irrationale Momente eine entscheidende Rolle. Ich halte diesen Aspekt für wesentlich, wenngleich er sehr schwer steuerbar ist. Die viel beschworene  „Tagesform“ kann viele verschiedene Gründe und Ursachen haben, viele Leistungssportler versuchen sich durch den Einsatz von Glückbringern dieselbe Leistungsstärke für jeden Tag zu erhalten.

Passend zum Jahreswechsel hat die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung in ihrer Silvesterausgabe mehrere Spitzensportler gefragt, auf welche  Maskottchen sie setzen. Die Weltklasse-Schwimmerin Britta Steffen trägt einen Ring, mit den eingravierten Namen ihrer beiden Geschwister. Sebastian Vettel  trägt eine Silbermünze mit dem Antlitz des Heiligen Christophorus (als Schutzpatron der Autofahrer) bei jedem Rennen in seinem Schuh. Die Tennisspielerin Angelique Kerber trägt ein Armband, das sie von ihren Großeltern erhalten hat und der Golfprofi Martin Kaymer behält zwei abgenutzte Schlägerhauben (in Form von Plüsch-Biber und -Tiger), die ihm sein Bruder vor dem ersten Profiturnier geschenkt hatte.

Sebastian Vettel wird zitiert „Ich darf ja nichts dem Zufall überlassen“. Dennoch ist eben auch im Leistungssport vieles „Zufall“ bzw. entzieht sich vieles dem Bereich des Steuerbaren. In Hinblick auf den besonderen Erfolg verschiedenener Sportarten in Deutschland könnte man feststellen, dass je mehr das tägliche Trainingsprogramm „wehtut“, desto erfolgreicher gewöhnlich die Protagonisten sind. Das müssen nun gerade keine Profis sein, sondern im Gegenteil oft Athleten, die neben dem Leistungssport z.B. noch ein Studium vorantreiben. Darpber hinaus scheint es fast so, dass je mehr manche Profis (vor allem in Teamsportarten) verdienen, desto weniger Leistung bringen sie.

Unbestritten ist, dass ein sinnvolles Ausbildungs- und Spitzensport-Konzept einen Verband stark nach vorne bringt, zudem muss die Umfeld-Situation stimmen. Von Franz Beckenbauer als Teamchef der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft ist überliefert, dass er peinlich genau auf die Ernährung achtete und z.B. Brötchen mit Schweinswurst wegschmeißen ließ. Ich schließe mich der Auffassung an, dass eine positive, sorgsam erarbeitete Umfeldsituation für den Erfolg von Teams besonders wichtig ist. Diese sollte aber auch Raum für persönliche „Macken“ oder „Spleens“ von Einzelspielern lassen.

Manche Teams haben sogar einen gemeinsamen Glücksbringer, etwa ein Plüschtier oder eine Fahne oder Ähnliches, mit dessen sorgsamen Platzieren sie sich bessere Gewinnchancen ausrechnen. Wenn ein Einzelspieler immer nur mit einer bestimmten Sorte Socken oder Unterhosen auflaufen will, so sollte ihn niemand daran hindern, solange dies zu einer größeren mentalen Stärke beiträgt.

Auch die verbindende Musik innerhalb von Teams kann ein bedeutsamer Faktor für mehr Erfolg sein, wie nicht erst seit dem „Sommermärchen“ der Fußball-WM 2006 bekannt ist, als die Nationalelf angeblich kollektiv „Dieser Weg“ von Xavier Naidoo hörte. Übrigens auch Thema in meinem kurz vor der Fertigstellung tehenden E-Books zum Thema „Teambuilding im Ultimate Frisbee„.

Vielleicht kann der Austausch über persönliche Vorlieben, über den musikalischen Geschmack und den Einsatz von Glücksbringern auch ine inem Teamsport wie Ultimate ein weiterer Baustein zu mehr Erfolg sein. Hast Du auch ein Maskottchen? Welches Rituale oder welchen Aberglauben  verfolgst Du, bevor Du in den Wettkampf gehst?

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#1

[…] mehrfach hab ich mich über die teambildende Wirkung von Musik im Teamsport ausgelassen (unter anderem thematisiere ich das auch in meinem kostenlosen  E-Book […]

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