post Kategorie: Teambuilding post Kommentare (0) post7. April 2013

Kenny Dobyns, ein herausragender Ultimate-Spieler, der mit New York, NY mehrere US-Meisterschaften und als Nationalspieler mehrere Weltmeisterschaften gewonnen hat, hielt bei der Ultimate Coaches und Players Conference Anfang März in Boston eine bemerkenswerte Rede. Ich hatte bei der Ultimate-WM 2010 in Heilbronn die Gelegenheit, ihn als Kapitän des US-Mixed Nationalteams (und anschließend erneuten Goldmedaillengewinner) zu interviewen. Er war und ist ein sehr streitbarer Zeitgenosse, der stets durch unglaublichen Siegeswillen und durch außergewöhnliche Athletik auffiel. Bei dieser Rede fiel er jedoch durch gr0ßartigen Humor und scharfsinnige Beobachtungen auf.

Nach der bereits launigen Einführung durch David Berkan, den Gründer und Vorsitzenden der großartigen Organisation „Ultimate Peace“, verwendet Kenny Dobyns bereits einige Zeit darauf zu erklären, warum er eigentlich nichts zu erzählen habe (der so genannte „Bescheidenheits-Topos“: seine Erfolge, selbst seine Trainertätigkeiten lägen lange zurück, wenn er heute spiele, tue er es nur um zu überleben, die Saison überleben, jedes Spiel und jeden Punkt überleben). Bevor er dann doch noch auf seine Trainertätigkeiten zu sprechen kommt, führt er auf, warum Ultimate-Spieler von Grund auf arrogant sind.

Ultimate selbst bedeute als das Adjektiv  „ultimativ“ nicht viel anderes als das „beste“, ist jedoch ohne Bezugswort bedeutungslos. Daher sprächen viele von „Ultimate Frisbee“. Wenn wir aber auf die Geschichte blickten, seien es unathletische „Geeks“ gewesen, die den Sport 1968 erfunden haben. Keine Footballer oder Basketballer, die etwas anderes ausprobieren wollten, sondern Nicht-Sportler, die einen Sport erfanden und allen Ernstes glaubten behaupten zu können, er sei der beste. Noch heute wird häufig darüber gesprochen und geschrieben, dass im Ultimate ein und dieselbe Person „Quarterback“ und „Reciever“ sei. Und was das schlimmste sei, Ultimate-Speiler würden das auch noch glauben.

Dabei wüsste jeder, dass nur Spezialisierung zu Exzellenz führe und auch daher sei dieser Gedankengang falsch.  Ultimate als den besten Sport zu betrachten und sich selbst als Spieler des besten Sports sei ein Teufelskreis, dem jeder Beweis fehle. Aber alle Spieler seither nennten den Sport den „ultimativen“ und hielten sich als Spieler desselben daher auch für die besten. Zudem sagt er – als Seitenhieb auf David Berkan – nur Ultimate Spieler könnten glauben, dass sie mit einer Frisbeescheibe den Weltfrieden herstellen könnten, den doch jeder herbeisehne… Zuletzt gibt er doch noch den nahezu wehmütigen Ratschlag, familiäre und freundschaftliche Beziehungen auf jeden Fall über sportliche Ambitionen zu stellen. Aber seht selbst!

 

Sorry, keine Kommentare bislang.

Schreib dein Kommentar

Du musst eingeloggt sein um ein Kommentar zu veröffentlichen.

Lokalisiert ins Deutsche von Hashi..Hashi's Blog