post Kategorie: Spirit of the Game post Kommentare (2) post27. März 2013

Im März 2013 ist ein einstündiges Video einer Podiumsdiskussion online gestellt worden, die im Rahmen der US Coaches und Players Conference Anfang des Monats in Boston stattgefunden hat. Für mich eine neue Erfahrung, Diskussionen über den Sport Ultimate in professioneller Weise zu hören, wie es zum Teil schon in manchen US-Ultimate-Portalen zu lesen war (s.v.a. Ultiworld.com).

Teilnehmer der Diskussion waren (v.l.n.r. im Video) neben dem Moderator und Co-Director der Konferenz Micah Flynn: Elliot Trotter, Herausgeber des „Skyd Magazine„, Gwen Ambler, Vizepräsidentin USA Ultimate, Frisbee Trick Shot und Ultimate-Ikone Brodie Smith von Austin „Doublewide“ und Windy City „Wildfire“ (AUDL), Explosive Ultimate-Coach Tim Morrill und „Altstar“ Jim Parinella von Boston „Death or Glory“ (DoG).

Nach der Vorstellrunde folgen Statements aller Teilnehmers darüber, wo sie Ultimate in zehn Jahren sehen. Sympathisch finde ich zum einen, dass die meisten realistisch genug sind um zu sagen, dass wir es nicht wissen können, zum anderen, dass Brodie Smith (wie zur Beschwichtigung) einlenkt, Veränderungen auf einem Level des Sports müssten nicht unbedingt andere Level des Sports betreffen. Sicherlich ist es nicht dasselbe, einmal die Woche zum Spielen mit seinen Kumpeln zu gehen oder drei oder vier mal die Woche trainieren zu gehen, um sich für Meisterschaften oder internationale Wettkämpfe vorzubereiten.

Interessant finde ich auch den Aspekt, dass selbst in den USA mit bereits immensen Spielerzahlen (geschätzt mehrere Millionen Aktive und 45.000 registrierte Spieler im Dachverband USA Ultimate) bisher in der College-Tour „nur“ die Hälfte, also etwa 25 Staaten beteiligt sind und es noch jede Menge Highschools und Universities gibt, an denen (noch) nicht Ultimate gespielt wird. Tim Morrill sieht Ultimate uf wettbewerborientiertem Niveau weit explosiver werden (seiner eigenen Marke entsprechend) und vermutet, dass genau diese Spielweise bei TV-Übertragungen durch ESPN am attrakivsten sein und sich auch das Training der nachstrebenden Jugendlichen daran ausrichten wird.

Jim Parinella dagegen vertritt die Auffassung, dass die derzeitigen Experimente in den USA mit so genannten professionellen Ligen, die entgegen der Grundregel Paragaf 1  Schiedsrichter einsetzen, zu einer Trennung zwischen dem Basis-Sport und dem Vorzeigesport führen könnten. genau diese Aufspaltung betrachtet Brodie Smith wiederum als Chance, dass sich ejder Speiler das Team seiner Wahl aussuchen kann, sei es nur zum Spaß zum Spielen oder sei es sehr stark wettbewerbsorientiert zu spielen. Denn nicht sei stressiger als in Teams zu spielen, in denen die Spieler unterschiedliche Interessen verfolgen.

Elliot Trotter stellt heraus, dass sich die Haltung, der Ehrenkodex und der Umgang der Spieler miteinander im Ultimate gegenüber anderen Sportarten positiv hervortun und dass es möglich sein sollte, genau auf dieser Basis ein griffiges Marketingkonzept zu erstellen, auch ohne sich dabei anderen Sportarten (etwa durch die Verwendung von Schiedsrichtern) anzugleichen. Interessanterweise stellt wiederum Brodie Smith, der auch in der ersten Saison der Profiligae AUDL spielte, genau diese Besonderheit in Frage. So endet die Diskussion, wie zu erwarten war, ein wenig wie das Hornberger Schießen. Für mich dennoch jede Minute wert, es anzusehen!

 

Hurra..es gibt bislang 2 Kommentare ;)

#1

[…] US-Meisterschaften und als Nationalspieler mehrere Weltmeisterschaften gewonnen hat, hielt bei der Ultimate Coaches und Players Conference Anfang März in Boston eine bemerkenswerte Rede. Ich hatte bei der Ultimate-WM 2010 in Heilbronn […]

#2

[…] Thesen vier und fünf behandeln zwei eng miteinander verwandte Sachverhalte. Zum Einen wird die in den USA geäußerte Kritik entkräftet, die Konzentration auf die Regeln schränke den körperlichen Einsatz ein oder […]

Einzigartiges Fairplay im Team | Reizwort geschrieben am 28. Oktober 2013 - 08:46
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