post Kategorie: Teambuilding post Kommentare (0) post4. Juni 2012

Irgend etwas läuft in vielen Mannschaftssportarten in Deutschland schief. Das ist abzulesen an der fehlenden Teilnahme deutscher Teams bei vielen Mannschaftssportarten bei den diesjährigen Olympischen Sommerspielen in London. Eine Ausnahme ist das Feldhockey, eine andere Ausnahme ist der Fußball, dessen beste europäische Teams sich bereits im Juni im Kampf um den Titel des Europameisters treffen. Hier macht die Masse den Unterschied; soweit ich weiß, ist der DFB der größte Sportverband der Welt. Entsprechend groß ist der Organisationsgrad, sprich die professionelle Organisation von der Basis bis zur Spitze. Interessant in dem Zusammenhang ist die Funktion des Mannschaftspsychologen für die Nationalelf, Hans-Dieter Hermann, der jüngst im Kölner Stadt-Anzeiger vorgestellt wurde.

2004 war es Jürgen Klinsmann, der Hans-Dieter Hermann zum Betreuer der Nationalelf machte. Im Beitrag des Kölner Stadt-Anzeigers (online nicht verfügbar) vermutet Christian Oeynhausen, dass der 52-jährige Diplom-Psychologe nach der Championsleague-Finalniederlage der Bayern ein gefragter Mann sein könnte. Im Artikel wird der Experte zitiert: „Wir werden die Bayern-Speiler einfach in unseren Teamspirit für die EM aufnehmen.“ Sie würden sich vom Wohlfühlen in der Gruppe inspirieren lassen, sagt er weiter. In der Tat liegt hier die Crux des Teamsports: Ein Indiviualathlet kann und muss seine Höhen und Tiefen weitgehend alleine verarbeiten (jedenfalls ohne andere sportliche Leistungsträger neben sich). Im Teamsport kommt es darauf an, dass die Gruppe funktioniert, um beste Leistungen zu erzielen.

In Hinblick auf den hierzulande noch weitgehend unbekannten Teamsport Ultimate Frisbee habe ich ein E-Book zum Thema Teambuilding geschrieben, das genau diese Umständen untersucht und Möglichkeiten beschreibt, die Teamleistung zu optimieren. Im Ultimate geht es bei der WM in Japan im Juli diesen Jahres übrigens für die Qualifikation für die World Games 2013. Wie es im Beitrag des Kölner Stadt-Anzeigers weiter heißt, bestehen auch im Fußball noch weit verbreitete Vorbehalte gegenüber Sportpsychologen, deren Ausbildung unter anderem in Zittau-Görlitz stattfindet (vgl. meinen Artikel aus dem Vorjahr). Allerdings habe bereits Oliver Kahn viel für die Akzeptanz des Berufsstandes getan, als er seine Gesprächsabsicht mit dem Psychologen äußerte.

Hans-Dieter Hermann leitet in Schwetzingen das Institut für Sportpsychologie und Mental-Coaching, er war unter anderem schon tätig für die TSG Hoffenheim und das deutsche Hockey-Nationalteam (WM-Gold 2006) und wird die Olympischen Sommerspiele in London als ZDF-Experte begleiten. Dann kann er einmal erklären, warum so viele Teamsportarten in Deutschland nicht die nötige Leistung erbringen, um sich für das größte Sportturnier der Welt zu qualifizieren. An den Trainingsbedingungen in Deutschland sollte es eigentlich nicht liegen.

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