Frisbee-Sport

Das U17 Ultimate-Team Cologne Colibris der DJK Wiking Köln hat kurzfristig die Einladung zur Teilnahme an der niederländischen Meisterschaftsserie erhalten. Das Team hat nun die große Freude und Ehre als zwölftes an dem Wettbewerb mit vier Spieltagen zwischen November und Februar teilzunehmen. Der Auftakt beim ersten Spieltag in Arnheim verlief weit besser als erwartet. Alle fünf Spiele der ersten Vorrunde wurden deutlich gewonnen.

Ein gemischtes Team von acht Jungen und einem Mädchen fuhr mit ebenso gemischten Erwartungen Anfang November nach Arnheim, wo die 12 Teams auf drei Feldern nebeneinander in einer dreifachen Dreifachsporthalle ihre ersten Spiel bestritten. Die erste Spielrunde war aufgeteilt in zwei Gruppen von sechs, die einmal jeder gegen jeden spielten. Unter den Teams befinden sich alleine drei vom Amsterdam Ultimate Club (AUC Speed, AUC Energy und AUC Power) sowie zwei von UFO Utrecht (UFO Fly und UFO Sky).

Das Colibris-Team setzte sich zusammen aus den Jahrgängen 2003 (drei), 2004 (einer), 2005 (drei) und 2006 (zwei). Der Jahrgang 2003 ist nach ausdrücklicher Rückfrage bei der Turnierserie noch erlaubt. Im ersten Spiel gegen UFO Sky lagen die Kölner Junioren rasch 0:2 hinten. Nach einem Aufruf zu sicherem Spiel kamen sie nach und nach immer besser ins Rollen und ließen in den 25 Minuten Spielzeit nur noch einen weiteren Gegenpunkt zu. Die Colibris gewannen 13:3.

Es folgte jeweils im selben Rhythmus eine halbe Stunde Pause und 25 Minuten Spiel. Die zweite Partie ging gegen AUC Speed. Auch hier gelangen zahlreiche Defenses und anschließende Fast Breaks. Die Colibris setzten sich mit 11:3 durch. Spiel drei gegen Aurora Assen endete etwas zu hoch 12:1. Nun galt es gegen aufkommenden Übermut vorzubauen. Die Aufgabe bestand nun darin, nach wie vor fokussiert und konsequent zu bleiben. Spiel 4 gegen Blue Dizziness aus Groningen und Zwolle war denn auch dasjenige mit den meisten Gegenpunkten. Es wurde dennoch souverän 11:4 gewonnen.

Zwischenzeitlich hatte ich Gelegenheit mit Ted Beute vom Amsterdam Ultimate Club zu sprechen, der uns eingeladen hatte. Wir stellten fest, dass in Amsterdam ähnlich viele Jugendliche wie in Köln Ultimate spielen – jeweils gut fünfzig – wobei der Altersdurchschnitt in Amsterdam ggf. leicht höher ist. Jedoch teilte er mir weiter mit, dass an zwei belgischen Standorten noch deutlich größere Jugendprogramme bestehen, mit rund 120 Kindern und Jugendlichen in Brügge und angeblich rund 170 in Gent!

Die Aufteilung der Amsterdamer Jugendlichen in drei ähnlich starke U17-Teams bewirkte, dass diese insgesamt im Durchschnitt nicht ganz so spielstark sind, wie sie in der Spitze sein können. Das letzte Spiel des Tages gegen AUC Energy endete dann noch einmal 11:4 für Köln. Ich entschuldigte mich für das dominante Auftreten, das einem aus dem Ausland eingeladenen Gast vielleicht nicht ganz angemessen ist. Dennoch wollte das Team natürlich so gut wie möglich spielen. Mit der gezeigten Leistung bin ich sehr zufrieden.

Als Feedback hat das Kölner Team die schlechtesten Spiritwerte der Spielklasse erhalten, was nach meiner Beobachtung jedoch auf keinerlei unfaire Situationen im Spiel zurückzuführen ist. Wenn ein anderssprachiges Team zur Meisterschaftsrunde kommt und dann auch noch alle Spiele gewinnt, kann das möglicherweise schnell arrogant wirken. Auch mussten nur die Spirit Circles mit dem Kölner Team auf englisch gehalten werden. Insofern spielt ein gewisser Culture Clash vermutlich auch eine Rolle. Der Nachbericht auf der niederländischen Verbandsseite wirft ebenfalls die Frage auf, ob es an einer eher mäßigen Fairplay-Performance der Colibris lag oder ob da Neid der niederländischen Teams mitspielte?

Ein jüngerer Bruder eines Mitspielers führte daneben noch Statistik über Assists, gefangene Punkte, gelungene Defense-Aktionen sowie über Wurf- und Fangfehler. Besonders schön zu sehen, dass die positiven Werte hier über fast alle Mitspielenden gleich verteilt sind. Insgesamt wurden in fünf Spielen 25 Fehler vermerkt, damit genau fünf pro Spiel. Dies klingt insgesamt zwar nach ziemlich viel, hält sich für Junioren-Ultimate jedoch einigermaßen im Rahmen. Diese Leistungen gilt es nun an den folgenden Spieltagen in jeweils anderen Besetzungen Anfang Dezember 2019 sowie Januar und Februar 2020 zu bestätigen.