post Kategorie: Teambuilding post Kommentar (1) post21. März 2012

Sicherlich gibt es viele Gründe, warum Ultimate Frisbee von den begeisterten Sportlern als ultimativer Teamsport angesehen wird. Die Entstehungsgeschichte im Buch „The First Four Decades“ von Adam Zagoria und Tony Leonardo aus dem Jahr 2005 besagt, dass einer der Erfinder im Moment des in Vollstreckung nach einem Sprint gefangenen Passes dieses unwiderstehliche Gefühl hatte, dass es das ultimate Spiel ist (S. 1:3-1:4). Neben den persönlichen Glücksgefühlen sind einige weitere Punkte zu nennen, die Ultimate in Sachen Teamsport zu einer einzigartigen Erfahrung machen.

Der wichtigste Ausgangspunkt ist das Grundprinzip im Sport ohne externen Schiesrichter klarzukommen. Voraussetzung dafür ist, dass alle Mitspieler die regeln kennen und den ersten Paragrafen des umfangreichen Regelwerks, benannt „Spirit of the Game“ nicht nur gelesen, sondern verinnerlicht haben. Der „SOTG“ versteht sich als ein Ehrenkodex, wonach die Athleten sich ausdrücklich dazu bekennen, in ihren Handlungen den gemeinsam vereinbarten Regeln zu entsprechen. Natürlich ist das nicht immer leicht, denn gewöhnlich ist da auch der starke Wille zu gewinnen. Aber dem Gegner Respekt zu zollen, wenn er eine großartige Leistung vollbracht hat, wenn er verdient gesiegt hat oder auch wenn er hoffnungslos unterlegen war, das ist mehr als eine Geste des Fairplays, das ist gelebter „Spirit of the Game“. Und es ist eine ultimative Herausforderung.

Weitere Punkte für die ultimative Erfahrung in diesem Teamsport bietet das Sportgerät selbst: Die Flugscheibe kann verschiedene Kurven beschreiben, die üblicherweise antizipativ in den Lauf des Mitspielers zielen. Natürlioch gibt es das auch bei anderen Sportarten, aber eben nicht mit einem „schwebenden“ Fluggerät, sondern meist mit „fallenden“ Bällen. Auch spielen die Rotation und die präzisen Winkelstellungen beim Werfen eine besondere Rolle, die etwa das Spiel auch bei starkem Wind ermöglichen. Ohne eine Menge Rotation aus dem Handgelenk ist keine stabile Flugposition möglich. Auch hierin unterscheidet sich die Steuerung des Sportgeräts erheblich von anderen Teamsportarten. Dann ist nicht zu vergessen der Gedanke des gemischt geschlechtlichen Spiels, in dem der Sport auch eine World Games-Disziplin ist, für die WG 2013 im kolumbianischen Cali übrigens ernannt zur „Botschafter-Disziplin des Fairplays„.

Last not least sei ein Aspekt genannt, der mir schon seit langem im Hinterkopf herumgeistert, ohne dass ich ihn mir bewusst gemacht hätte. Neulich war ich am Rande des Trainingslagers der Masters Ultimate-Nationalmannschaft in Duisburg darauf hingewiesen worden. Jetzt habe ich den Gedanken wieder aufgeschnappt in einem Filmbericht über die Ultimate- und Guts-WM in Japan, den das internationale Sportfernsehen „Trans World Sports“ in mehr als 20 Ländern ausgestrahlt hat.

Die Spielerin Ayumi Fujioka äußert ihn da etwa ab Minute 2:40: „Ultimate ist der definitive Teamsport, da er andauerndes Teamspiel erfordert. Man kann nicht punkten ohne zu passen.“ Sie fährt fort, dass es genau dieser Aspekt ist, den sie am meisten an dem Sport liebt, dass einer das Spiel nicht alleine machen kann. Natürlich gibt es ähnliche Verhältnisse auch in anderen Sportarten. So zählt auch im Fußball der Assist, im Volleyball das Stellen. Alle genannten Aspekte zusammen gibt es aber nur im Flugscheibensport. Verkürzt auf eine (etwas verkürzte) Formel hieß das also:

    SPIRIT of the GAME
+ FLIGHT of the DISC
+ MIXED GENDER PLAY
+ CONSTANT TEAM PLAY
= ULTIMATE

1 Person hat bislang ein Kommentar hinterlassen

#1

[…] dazu z.B. auch “Warum ist Ultimate Teamsport?” oder zu meiner Einstellung auch den Song […]

Die Zukunft des Frisbeesports – Ultimate bald Olympisch? geschrieben am 13. November 2014 - 20:48
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