post Kategorie: Teambuilding post Kommentar (1) post11. Juni 2012

Ultimate-Teams haben in Deutschland häufig einen schweren Stand. Die fehlende Bekanntheit des Sports verhindert nicht nur oft eine öffentliche Wahrnehmung und Anerkennung, sondern erschwert auch die erfolgreiche Talentsuche, um ein Team auf Jahre hinaus auf einem Level zu halten. Spielvereinigungen scheinen da ein probates Mittel zu sein, um Abhilfe zu schaffen.

Es gibt nur wenige Top-Teams im deutschen Open-Ultimate (vorwiegend von Männern besetzt), die sich dank kontinuierlicher Anfänger- und Nachwuchsarbeit jahrelang an der Spitze halten. In der Geschichte waren das zweifellos die Essener „Kängurus“, das Dreieicher „Team 42“ sowie „Mir san Mir“ München und vor allem der neunfache deutsche Rekordmeister „Feldrenner“ Mainz. Nachdem die alten Recken körperlich nicht mehr mit den 20-Jährigen mithalten konnten, trat bei den meisten dieser Teams über kurz oder lang eine Überalterung ein, beziehungsweise fehlte eine ebenso große Menge hochtalentierter junger Spieler, die die Erfolge der „Altvorderen“ einfach so reibungslos hätte fortsetzen können.

„Bad Skid“ ist ein gutes Beispiel, wie sich aus einer Region heraus (hier dem Großraum Heilbronn) ein Pool junger, doch bereits international erfahrener Spieler zusammengeschlossen hat mit dem Anspruch ganz oben mitzuspielen. Ich habe diesem Team und seiner rasanten Entwicklung in meinem E-Book „Teambuilding im Ultimate Frisbee“ ein eigenes Kapitel gewidmet. Bei den diesjährigen Disc Days Cologne traten die Spieler von „Bad Skid“ mit neuen Trikots an und lieferten souveräne Spiele ab, bis hin zum Finale, das zu meiner Überraschung deutlich verloren ging.

Doch ein weiteres Team machte beim großen Kölner Einladungsturnier von sich reden, mit dem wohl keiner gerechnet hatte. Ich spreche hier nicht von „Sean’s Sheep“, die als nachgerücktes Team direkt den Weg ins Viertelfinale genommen haben, dort aber deutlich an „Bad Skid“ scheiterten. Ich spreche vom Team „FrankN“, einer Spielvereinigung aus Franken, wo mehrere Vereine mit zahlreichen Spielern beim DFV gemeldet sind. Übrigens gibt es auch bei den Frauen das Pendant der „Frankas“, die ebenso als Spielvereinigung agieren, wie dies in diesem Jahr auch Aachen und Göttingen als „Ultimate AG“ tun (auch bei den Disc Days Cologne vertreten). Die Frankas haben sehr lustige Motivationstechniken, wie die unten stehenden Bilder eines „Team Huddles“ verdeutlichen: sie erschrecken sich, sie salutieren sich, sie knipsen sich und beklatschen sich. Viktoria Müller hat mir nun verraten, dass es sich eigentlich um Stationen eines Pferderennens handelt!

Doch zurück zu ihren männlichen Kollegen: Das Team „Frank N“ erreichte in seiner Startgruppe durch ein Unentschieden gegen das österreichische Nationalteam Platz zwei von fünf  und zog damit ins Viertelfinale ein. Die Franken kämpften sich ins Halbfinale und unterlagen dort ebenso „Bad Skid“, um im Kleinen Finale auf den Gastgeber und Vorjahressieger Köln zu treffen. Durch den Sieg in diesem Spiel hat sich „FrankN“ eine ganze Menge Selbstvertrauen aber auch den Respekt der Gegner erspielt.

Was aber ist genau der Vorteil von Spielvereinigungen? Zuerst ist es so, dass durch das Zusammenziehen mehrerer Kader das athletische Potenzial größer ist. Daneben sind aber auch die Ansprüche einzelner Spieler höchst unterschiedlich. Manche wollen zwar ambitioniert aber vielleicht nicht auf dem höchsten wettbewerbsorientierten Niveau spielen, andere sind noch nicht reif dafür , wieder andere werden es nie sein. Durch die Möglichkeit zwischen verschiedenen Leistungsstärken des Zusammenspiels zu wählen, erhöht sich die Attraktivität des Sportes für verschiedene Spielertypen und der ambitionierte Nachwuchs hat zudem ein klares Ziel, wohin er streben kann – wenn es ihn denn danach gelüstet… Eine tolle Sache, finde ich!

 

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#1

[…] Samstag abend war für zehn Uhr die Party im Obergeschoss (Frühstücksraum) des Clubheims mit DJ Rue angesetzt. Ich hatte Gelegenheit zuerst mit den Jungs von “Die 7 Schwaben” Stuttgart abzuhängen, als auch später mit “meinen Jungs” aus Köln abzuhängen, die die Vorzüge einer Teilnahme in der 2. Liga entdeckten (etwas weniger Leistungsdruck, dafür Flubber-Guts bis 47, bei 3 vor). Zum Gespräch mit Phillip Haas aus Stuttgart über seine Erfahrungen bei der “NexGen” Ultimate-Showtour in den USA wird ein separater Nachbericht folgen. Zum Tanzen war mir nicht zumute, zumal aus Gründen des Lärmschutzes die Fenster im Partyraum zu belieben mussten. Stattdessen führte ich zahlreiche “Fachgespräche” bis tief in die Nacht, zu den Themen “Spirit of the Game”, seine Vermittlung an jung und alt, seine praktische Bedeutung national und international sowie auch über Nachteile des von mir gelobten Prinzips von Spielgemeinschaften. […]

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