post Kategorie: Laterale Führung post Kommentare (0) post4. Februar 2012

In einem Spezial zum Sportsponsoring hat das Handelsblatt jüngst die Bedeutung von Familienunternehmen hervorgehoben, die derzeit angeblich zunehmend ihr Sponsoring professionalisieren und dabei mitunter großen Geldgebern Werbeplätze streitig machen.

Handelsblatt-Autor Andreas Schulte führt das Beispiel des Geschäftsführers Andreas Heiermann des Dortmunder IT-Dienstleisters Goeke an, der davon überzeugt ist, dass sich das Engagement für den Spitzensport mit dem für den Breitensport auf derselben Höhe bewegen sollte. Vor allem durch die Bildberichterstattung verspricht sich der Mittelständler eine signifikante Steigerung seiner Markenbekanntheit.

Als Beleg für die These des zunehmend professionalisierten Sponsorings im Mittelstand wird Jens Große, Leiter der Fachhochschule des Mittelstands Köln, zitiert. Verknüpft mit anderen Marketingaktivitäten könne sich angesichts hoher Reichweiten auszahlen, lautet die Aussage, die jedoch gegenüber dem Einstiegsbeispiel zwei Einschränkungen darstellt: Zum einen muss es sich demnach um bereits publikumswirksamen Spitzensport handeln (der Reichweiten erzielt) – es gibt vielerlei Spitzensport, der unbemerkt der breiten öffentlichkeit stattfindet. Zum anderen sollte das Sportsponsoring demnach mit weiteren Aktivitäten kombiniert werden – nur welche das sein könnten, bleibt weitgehend offen.

Das Beispiel des Heizungstechnikers Viessmann verdeutlicht, dass sich eine langfristige Bindung an eine Sportart (hier sogar mehrere Wintersportarten) nach drei oder vier Jahren deutlich auszahlen kann. Langer Atem ist sicherlich umso mehr bei einer wenig bekannten Sportart nötig, die noch über keine TV-Übertragungszeiten verfügt. Doch gerade für Familienunternehmen, die meist einem besonderen, traditionellen Wertekonsens folgen, bietet sich die Teamsportart Ultimate Frisbee an.

Das Prinzip der Selbstregulierung der aktiven Spieler ohne Schiedsrichter steht für eigenverantwortliches Handeln auch im Geschäftsleben. Bei einem Foul oder einem Linienverstoß wird as Spiel durch den Ruf eines benachteiligten Spielers unterbrochen. Das Durchsetzen einer Sichtweise kann nur auf der Basis von nachvollziehbaren und begründeten Ansichten geschehen, ähnlich wie es in der Managementpraxis derzeit häufig in der „lateralen Führung“ propagiert wird. Darüber habe ich erst jüngst einen Beitrag verfasst, der die Parallele und den Ansatzpunkt für Ultimate als Beispiel lateraler Führung vertieft.

Der Deutsche Frisbeesport-Verband verstärkt derzeit die Bemühungen zur Vermarktung der World Games-Disziplin Ultimate und erstellt einen Marketing-Film, der zum Zeitpunkt des „Aha-Effekts“ vielleicht ein passendes Familienunternehmen anspricht, das sich angesprochen fühlt von einer Sportart, die im Vorjahr durch den Fair Play Preis des Deutschen Sports ausgezeichnet und für die World Games 2013 im kolumbianischen Cali zur Botschafter-Disziplin des Fairplays ernannt wurde. Ich bin sehr gespannt und stelle mich dazu als Geschäftsführer des Deutschen Frisbeesport-Verbandes als Gesprächspartner zur Verfügung!

 

Sorry, keine Kommentare bislang.

Schreib dein Kommentar

Du musst eingeloggt sein um ein Kommentar zu veröffentlichen.

Lokalisiert ins Deutsche von Hashi..Hashi's Blog