post Kategorie: Sportpolitik post Kommentare deaktiviert für Kölner Frisbeewurzeln von 1968 post13. März 2019

Bei Recherchen zu den Anfängen der Geschichte des Frisbeesports bin ich auf den ältesten Newsletter der früheren International Frisbee Associaton, kurz IFA gestoßen, dessen erster Jahrgang 1968 erschien. Diese IFA-Newsletter gehören zu den ältesten Printdokumenten überhaupt, die im FlyingDiscMuseum online hinterlegt sind. Und ausgerechnet in diesem frühen Dokument ist in einem Leserbrief auch Köln erwähnt.

Ein gewisser Richard C. Potter, damals offenbar beschäftigt an der Universität zu Köln, diskutiert in wenigen Sätzen die Lage des Frisbeesports in Colonia. Er schreibt, vermutlich habe er als einziger Mensch in der ganzen Stadt eine Frisbee (damals gab es weitgehend nur die offiziellen Frisbees der Marke Wham-O – und nur diese dürfen sich markenrechtlich überhaupt „Frisbee“ nennen). Daher sei es für ihn ein Leichtes, die sportlichen Aktivitäten mit Frisbees in Köln zu überblicken.

Weiter berichtet er, er habe eine Gruppe gebildet, die sich „Kölner Bier und Frisbee Gesellschaft“ nenne und aus Mitspielenden aus sieben oder acht Nationen bestehe. Ich habe einmal herzlich gelacht! Die Multikulturalität passt nicht nur zur Frisbeesport-Szene, sondern auch zu Kölle, schon entsprechend dem urkölschen Bläck Föös-Lied „Stammbaum“:

„Su simmer all he hinjekumme, mir sprechen hück all dieselve Sprooch. Mir han dodurch su vill jewonne! Mir sin wie mer sin, mir Jecke am Rhing. Dat es jet, wo mer stolz drop sin.“

Insgesamt also ein wahrhaft rühmlicher Auftakt zur Geschichte des organisierten Frisbeesports in Köln, der erst Ende der 1990er Jahre beim ASV Köln andockte und lange Jahre mit Frank Linde ebenfalls von einem Universitätsprofessor angeführt wurde. Dass sich die Abteilung (in Unkenntnis der Vorgeschichte) auch noch Frühsport 0.2 nannte, passt da doch hervorragend!

Ein weiterer Höhepunkt darf nicht verschwiegen werden: 1989 führte ein Essener Team auf den Jahnwiesen in Köln die allererste Ultimate-Clubweltmeisterschaft durch. Immerhin als Fahrer war ich dabei, und durfte einmal sogar „einfach so“ auch beim Karlsruher Team „Gummibärchen“ mitspielen, das als bestes deutsches auf dem hervorragenden 9. Platz landete. Mittlerweile haben sich mit dem Disc Golf-Verein Kettenjeklüngel e.V. und den Abteilungen bei der DJK Wiking und beim MTV Köln rechtsrheinisch weitere Gruppen organisiert.

Mit einem Schmunzeln denke ich auch an das Hin und Her, das es gab bezüglich einer Textzeile auf einem früheren Frühsport-Trikot, die letztlich ein amerikanischer Mitspieler gegen den Willen des Trainers durchsetze und in Druck brachte. Kurz über dem Saum steht in Schreibschrift: „Drink doch ene met!

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