post Kategorie: Teambuilding post Kommentar (1) post6. März 2016

kobleAm ersten Märzwochenende hatte ich Gelegenheit am DFV-Leistungsstützpunkt in Darmstadt Ausführungen von Christoph Köble zu lauschen, der nicht nur Teil des Lehrteams des Deutschen Frisbeesport-Verbandes ist, sondern im vergangenen Jahr auch bei Boston „Ironside“ die US-Club-Meisterschaften mitspielen durfte und dabei immerhin bis ins Halbfinale der US-Meisterschaften kam.

Es zeigte sich, dass in den USA die Kenntnis an Spielsystemen viel weiter fortgeschritten ist, und viele Spielerinnen und Spieler Grundlagen bereits an den Colleges (im Alter ab ca. 13, 14 Jahren) oder spätestens ab den Highschools (ab ca. 16, 17 Jahren) erhalten, die in Deutschland bis heute leider nicht standardisiert verbreitet sind.

Christoph-Köble_Sidearm,_largeDie Vorgaben an Spielzüge sind weit detaillierter und umfassen nicht nur eine Basisaufstellung (wie meist hierzulande), sondern ganze Spielzüge samt Varianten. Zudem werden vor jedem Punkt die Aufgaben für jedes Mitglied eines Teams auf dem Feld weit genauer vorgegeben als in Deutschland oder Europa.

Anlass des Aufenthalts in Darmstadt war übrigens der Abschluss der ersten Trainerausbildung Ultimate Stufe 1 nach 120 Unterrichtseinheiten (analog C-Lizenz). Damit hat der DFV erstmals in der Geschichte eigene Frisbeesport-Trainer ausgebildet und lizensiert. Dies ist ein erster Schritt für Deutschland, die Spielsysteme und Taktiken im Ultimate hierzulande auf ein höheres und (in der Basis) weitgehend einheitliches Level zu heben.

Was dem Vortrag zum Spitzensport Ultimate in den USA noch zu entnehmen war: Auch dort wird nur mit Wasser gekocht! Die Athletik der Spitzenspieler ist nicht höher als diejeinge deutscher Spitzenspieler. Jedoch ist die Breite und Tiefe der Kader in den USA ungleich höher, immerhin sprechen wir dort von 5 bis 6 Millionen regelmäßigen Ultimate-Spielerinnen und -Spielern. Und auch die Saisoneinteilung ist mit der hierzulande kaum zu vergleichen. Über gut vier Monate sind maximal vier Wochenenden frei, gemeinsam trainiert wird fast nur am Wochenende!

Hier ein Einruck, wie dynamisch und athletisch Ultimate heutigentags gespielt wird, mit dem aktuellen Zusammenschnitt eines der drei anderen Halbfinalisten aus dem vergangenen Jahr der US-Championships, Chicago „Machine“. Viel Spaß!

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#1

Es ist nicht verwunderlich, dass ultimate in den USA bereits in der Junioren klasse viel mehr taktisches Verständnis erfordert. Viele der Spieler in den USA kommen aus anderen Sportarten mit einem dementsprechenden Background. So wird so wohl im American football, Basketball, La Cross etc. Bereits in Junior high school mit Spielsystemen und Spielzügen begonnen. Dieser Erfahrung und die dahinter stehende Idee wird dann von den Spielen und Trainern übernommen und im ultimate weitere vermittelt. Da die Recruitierung von Spielern hier zu Lande anders abläuft, erklärt dies nur zu gut den im Artikel erwähnten unterschied.

TIE geschrieben am 6. März 2016 - 11:20
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