Eric Meyer hat im englischsprachigen Skyd-Magazine rund um den Endzonensport Ultimate eine Liste mit 15 Tipps für Neulinge in Ultimate-Teams zusammengestellt: „The Freshman 15„. Obwohl sich die Situation der Sportart in den USA (mit mehreren tausend Spielern in jedem Ballungsraum) mit der in Deutschland (mit mehreren tausend Spielern bundesweit) nicht direkt vergleichen lässt, sind viele dieser Tipps doch allgemein gültig und gut übertragbar.
Die Situation ist gut bekannt: Du kommst als Student oder über einen Job in eine andere Stadt und besuchst zum ersten Mal das Training. Nun ist natürlich die Frage, welche Situation du vorfindest: ein Häufchen Versprengter, denen du mit deiner Erfahrung bereits mehr geben kannst als sie dir, oder ein leistungsorientiertes Team mit hochgesteckten Zielen für die Saison? Wir gehen für diese Tipps jetzt vom zweiten Fall aus. Erste Grundregel sollte sein: vornehme Zurückhaltung. Halte dich besser erst mal im Hintergrund und halte dich mit besserwisserischen Kommentaren oder obercoolem Verhalten zurück.
Halte weiter die Balance zwischen der Hingabe und deiner positiven Haltung zum Ultimate und der eigentlichen Aufgabe, weswegen Du in der Stadt bist: Schule, Studium und Beruf gehen vor. Beide Bereiche sind nicht unvereinbar, auch wenn sie oft wie zwei Welten erscheinen – wie Yacin Bara in einem noch aktuelleren Beitrag auf Skydmagazine.com beschreibt.
Gehen wir weiter davon aus, dass du in der neuen Heimat in dem neuen Team noch etwas lernen kannst, dann hilft dir erstens dabei: Werfen, werfen und nochmals werfen (das ist auch meine Meinung), dann im Training Fragen zu stellen, wenn du etwas nicht verstehst, und schließlich die Dinge klaglos hinzunehmen. Das betrifft zum Beispiel die Einteilung in das erste und das zweite Team (wenn es an verschiedenen Orten solche Luxus-Probleme gibt).
Das betrifft aber auch die einfache und grundsätzlich sparsame Art und Weise, wie Ultimate-Spieler ihre Turniere bestreiten. Im Schlafsack auf einer Isomatte auf einem Hallenboden oder im Zelt zu übernachten gehört da ebenso dazu, wie sich die steigenden Kosten von Spritpreisen nach Trips quer durch die Republik und durch halb Europa zu teilen. Falls du über einen fahrbaren Untersatz verfügst, dann solltest du auch möglichst dazu bereit sein, ihn für diese Wochenendausflüge zur Verfügung zu stellen.
Dass Frisbeescheiben der Legende nach ihren Namen einer Bäckerei verdanken, findet eine sinnige Entsprechung, wenn sie zum Frühstück als Teller für Brötchen, Obst oder sogar Müsli umgenutzt werden. Nur leider musst du selbst bei offiziellen Turnierfahrten auf Unterstützungen weitgehend verzichten, da der Sport hierzulande noch nicht anerkannt ist. Und auch das Netzwerk von Alumni-Spielern ist hierzulande noch nicht so ausgeprägt wie in den USA, doch auch in Deutschland beginnt sich eine Klasse ehemaliger Spieler und jetziger Förderer zu gründen.
Einer der letzten, sehr praktischen Tipps ist sich gute Schuhe zu kaufen, die nicht state-of-the-art sein und ein Vermögen kosten müssen, aber doch besser Markenschuhe sind, um Blasenbildungen zu vermeiden. Auch der andere Tipp, beim Spielen immer im Rahmen der eigenen Möglichkeiten zu bleiben, ist ein sehr praktischer und ein sehr löblicher. Das erhöht gleichzeitig die Chancen, für das A-Team ausgewählt zu werden. Gleichzeitig wird sich ein Neuling immer durch auffällige Defense-Aktionen hervortun anstatt in die Phalanx der alteingessenen Handler einbrechen zu wollen. und auch der allerletzte Tipp ist allgemeingültig und von eherner Schönheit: Sei du selbst, das erleichtert dir Freundschaften zu knüpfen und akzeptiert zu werden, so wie du bist.
In den Kommentaren stehen zahlreiche weitere Tipps, die zeigen, dass das Thema fast unerschöpflich ist und vermutlich schwer gut durchzustrukturieren. Diese Ratschläge reichen von „Spiele mit verschiedenen Teams“ (in Deutschland eignen sich auch die vielen Hat-Turniere), um andere Rollen einnehmen zu können, „spiele mixed“ und „halte den Spirit of the Game“ hoch. Das kann ich ebenfalls nur bestätigen!
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