post Kategorie: Teambuilding post Kommentare (0) post3. Februar 2014

U23-worlds2013-torontoDie Ultimate-Altersklassen sind international derzeit in Dreijahres-Schritte eingeteilt. Die offiziellen Divisionen heißen U14, U17, U20 und U23. Dabei bedeutet „unter 23“, dass die betreffenden Spielerinnen und Spieler im laufenden Jahr des Wettbewerbs nicht mehr 23 werden dürfen, für 2014 müssen sie also Jahrgang 1992 oder jünger sein (entsprechend Jhg. 1995 für U20, Jhg. 1998 für U17 und Jhg. 2001 oder jünger für U14 in diesem Jahr). Die U23-Division ist insofern etwas ganz Besonderes, als es in dieser Altersklasse erstmals auch internationale Mixed-Teamentscheidungen gibt.

Auf nationaler Ebene werden bislang noch keine Deutschen Meisterschaften in der U23-Altersklasse ausgerichtet. In den Altersklassen U20, U17 und U14 finden jährlich outdoor und indoor Deutsche Meisterschaften statt, wobei Mädchen bislang in den so genannten offenen Junioren-Spielklassen mitspielen, d.h. faktisch teilweise als Mixedteams, jedoch ohne regulatorische Vorgabe.  Ausgewiesenen Juniorinnen-Meisterschaften gibt es bisher jedoch noch nicht. Die Breite der deutschen Junioren-Nationalkader beider Geschlechter nimmt zwar kontinuierlich zu, dennoch bestehen immer noch Defizite sowohl in der Menge der Spielerinnen und Spieler als auch in ihrer Vernetzung.

Horizontale und vertikale Vernetzung

teamfoto_U23open_kleinNeben der horizontalen Vernetzung der Spieler und Teams einer Altersklasse spielt die vertikale Vernetzung zwischen den verschiedenen Altersklassen eine entscheidende Rolle. Dabei ist die Altersklasse U23 der Dreh- und Angelpunkt, wenn es um die Integration von Junioren-Nationalspielern in die Erwachsenen-Kader geht (Foto: U23 Open Ultimate-Nationalkader 2013). Zwar gibt es wenige U20-Nationalspielerinnen und -spieler, die aufgrund ihres außergewöhnlichen Talents bereits in den Nationalteams der Erwachsenen spielen. Doch für eine kontinuierliche Entwicklung der Jugend in ihren jeweiligen Altersklassen und den dabei durchlaufenen Entwicklungsstufen ist es sehr wichtig, dass die Juniorennationalteams weiter gefördert werden.

Die Arbeit in den deutschen Junioren Ultimate-Nationalteams ist in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich verlaufen. Dies belegen zahlreiche Top-Platzierungen seit der Ultimate-EM 2007 in Southampton, Großbritannien, als die deutschen U20-Junioren erstmals die Goldmedaille gewannen. Im Vorjahr standen bei der Junioren Ultimate-EM in Köln (s. www.eyuc2013.com) alle vier deutschen Nationalteams im Finale und holten drei mal Gold und einmal Silber (s. Foto unten links). Auch bei der vergangenen U23-WM, die bisher alle drei Jahre stattfand, schnitten die drei deutschen Team sehr gut ab, zweimal als bestes europäisches Team auf den Plätzen vier (Open), fünf (Frauen) und zehn (Mixed).

EYUC2013all-german-teamsDoch auch andere europäische Nationen schlafen nicht und leisten hervorragende Jugendarbeit. Stellvertretend sind Frankreich und Österreich zu nennen, die bei der Junioren-EM im Vorjahr sehr gut abschnitten, nicht zu vergessen im Open-Bereich die Schweden und die Schweizer sowie natürlich die Briten, die derzeit die beiden europäischen Club Champions stellen. In diesem Januar haben sich nun aber erstmals Ultimate-Nationaltrainerinnen und -trainer des Deutschen Frisbeesport-Verbands getroffen, um über Perspektiven der besseren Vernetzung in horizontaler und in vertikaler Richtung zu sprechen. Dabei wurden in mehreren Diskussionen und Workshops entsprechende Fragen verfolgt und Schlussfolgerungen gezogen.

Kader-Kompetenz und internes Scouting

Unter dem Begriff Kader-Kompetenz wird die laufende Übersicht darüber verstanden, welche Spielerinnen und Spieler welchen Jahrgangs in welchen Nationalteams spielen, und wann sie (spätestens) in die nächste Altersklasse wechseln werden. Daneben sollen die Nationaltrainer der weiblichen und männlichen Junioren (in Hinblick auf U23 auch die der Mixed-Teams) sich stärker untereinander austauschen, welche Entwicklung einzelne Teams und einzelne Spieler nehmen (Stichwort: internes Scouting).

teamfoto_U23frauen_kleinWährend beim männlichen Nachwuchs die Anbindung an die Clubteams bereits sehr gut funktioniert, besteht im Frauen-Ultimate noch ein Nachholbedarf bei der kontinuierlichen Integration talentierter Spielerinnen in die erwachsenen Nationalteams (Foto: U23 Frauen Ultimate-Nationalkader 2013). Dies muss über mehr attraktive Frauen-Clubteams geschehen, wie die frühere Frauen Ultimate-Nationaltrainerin und jetztige Kölner Trainerin Sara Wickström neulich betont hat. Für die Zukunft sind dazu unter anderem altersübergreifende Trainingstage geplant. Möglicherweise ist auch das Modell regionaler Spitzenclubs, wie vom dreifachen deutschen Open-Meister „Bad Skid“ erfolgreich vorgeführt und von „Frank N“ und den „Frankas“ ebenfalls umgesetzt, noch häufiger denkbar.

Bei den Jungs geht es eher darum, Junioren-Nationalspieler vor einer Überbelastung durch Mehrfacheinsätze in verschiedenen Nationalteams sowie in ihrem Clubteam zu schützen. Mittelfristig soll ein Anforderungsprofil an Nationalspieler erstellt werden, das die Fähigkeiten der Spielerinnen und Spieler beschreibt, die sie für eine jeweilige Altersklasse bereits beherrschen oder aber erwerben sollten. Last not least wird an einer noch stärkeren athletischen Ausrichtung im Spitzenbereich auf die Dauer kein Weg vorbei führen. GUN-LogoDie deutschen Junioren haben in der Vorbereitung auf die diesjährige U20-WM in Lecco am Comer See bereits ein individuelles Fitnessprogramm erhalten, um in der Offseason die Grundlage für eine Konstitution zu legen, die auch über zwei Halbzeiten hinweg den Topteams aus den USA, Kanada, Kolumbien und anderen ebenbürtig ist.

U23-WM 2015 und World Games 2017 im Blick

Last not least kommt natürlich – dem eigenverantwortlichen Charakter des Sports gemäß – auch der Außendarstellung der Teams und der Spieler ein besonderer Stellenwert zu. Nicht nur in Verbindung mit künftigen potenziellen Sponsoren geht es um den Markenaufbau eines „Teams Germany“, den zuvorderst die „erwachsenen“ Ultimate-Nationateams anstreben, mit dem großen Ziel einer neuerlichen World Games-Teilnahme nach 2001 und 2005 wieder im Jahr 2o17 im polnischen Wrozlaw (Breslau). Dort treten lediglich die fünf besten Nationen weltweit plus der Ausrichter mit einem Mixed-Team an.

teamfoto_U23mixed_kleinDamit sind wir wieder bei den U23-Teams, die die jüngsten sind, unter denen auch Mixed Ultimate-Weltmeisterschaften stattfinden (Foto: U23 Mixed Ultimate-Nationalkader 2013). Aktuell sucht der Flugscheiben-Weltverband WFDF (World Flying Disc Federation) übrigens nach Ausrichtern für die kommende U23 Ultimate-WM 2015, die somit ab sofort also zweijährlich stattfindet.

Abschließend ein Ausschnitt aus der letztjährigen U23-WM in Toronto, aus dem Mixed-Spiel USA gegen Australien. Weitere Filmberichte sind hier zu sehen.

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